Spaniens Baukrise erreicht Panamakanal

Seit 1914 sparen sich Schiffe drei Wochen Umweg, wenn sie den Panamakanal nutzen. Doch das Nadelöhr zwischen Karibik und Pazifik ist längst zu schmal für moderne Transportschiffe. Das spanisches Bauunternehmen Sacyr sollte den Kanal deshalb zum 100jährigen Jubiläum für moderne Schiffe erweitern. Stattdessen gibt es jetzt einen Mix aus diplomatischer Krise, Billigzement und Zoff um 1,6 Milliarden Dollar. Die Spanier und ihre Partner drohen sogar mit Baustopp in drei Wochen.

Die Regierung von Panama ist stocksauer und pocht auf die gültigen Verträge. Spaniens Bauunternehmen Sacyr hatte 2009 den Zuschlag für die Erweiterung des legendären Panamakanals gewonnen. 2014 sollte es soweit sein. Doch nun fordern Sacyr und Partner erheblich mehr Geld: 1,6 Mio Dollar, also rund 1,2 Milliarden Euro. Andernfalls drohen sie mit dem Stopp der Arbeit. Nun muss sogar Spaniens Bauministerin Ana Pastor (PP) nach Zentralamerika und mit Panamas Präsident Ricardo Matinelli eine Lösung des Konflikts finden.

Panama ist abhängig von Kanalgebühren

Das Land in Zentralamerika ist finanziell fast komplett von den Kanalgebühren abhängig. Jährlich durchqueren 14 000 Schiffe die nur 82 km lange Verbindung zwischen Karibik und Pazifik.

Ansonsten ist der Verkehr im Land eher marode, die Banken haben nicht den besten Ruf und viele Schwarze leben an der Armutsgrenze. Der so wichtige Ausbau wird nun frühestens im Sommer 2015 vollendet sein - falls Ana Pastor Erfolg hat und in Madrid zurück sagen kann: Ach wie schön war Panama.