Jakobsfest in Santiago de Compostela

Jakobsfest in  Santiago de Compostela vom 16. bis 31. Juli: Die Fiesta del Apóstol in der Pilgerstadt gehört zu den schönsten in ganz Galicien.

von Tobias Büscher

Rund um den Tag des Apostels (25. Juli) treten keltische Kultbands wie Milladoiro und politische Redner auf. Fantastische Konzerte auf dem Obradoiro-Platz vor der Kathedrale gehören zu den Höhepunkten.

Dann kommen schon mal Größen aus Pop und Rock aus England und Latino-Sängerinnen aus Costa Rica in die Stadt und treten auf dem zentralen, weiten Platz auf.

Lichterexplosion über der Kathedrale

Vom 24. auf den 25. Juli gibt es dort ein gewaltiges Feuerwerk. Aber auch an den übrigen Tagen sorgen die Organisatoren überall in den Altstadtgassen für Livekonzerte und Theater. Santiago ist die Hauptstadt Galiciens im äußersten Nordwesten Spaniens oberhalb von Portugal. Die denkmalgeschützte Altstadt aus Granit ist weltberühmt, vor allem wegen der Kathedrale mit ihrem romanischen Innern und der Barockfassade.

Szenen der Altstadtgassen in Santiago

Die Altstadtgassen quellen über vor Pilgern und Feierlustigen, die in der kaum 100.000-Einwohner-Stadt das Ereignis im Juli erleben möchten. Hintergrund der Fiesta ist die historisch nicht beweisbare Behauptung, der Heilige Jakob habe als Apostel in Spanien missioniert. Seine Gebeine will ein Einsiedler im 9. Jahrhundert auf einem Feld gefunden haben, wobei ihm ein Stern den Weg wies. Das prägte den Namen der Stadt. Santiago (heiliger Jakob) de Compostela (Sternenfeld).

Boom im Mittelalter

So entwickelte sich hier im Mittelalter neben Rom und Jerusalem das wichtigste Pilgerzentrum der Christenheit. Doch schon Luther äußerte seinerzeit Zweifel, ob in Santiagos Gotteshaus wirklich die Reliquien des Heiligen Jakob liegen:

Der Reformator wörtlich: „man waisz nit ob sant Jakob oder ain todter hund da ligt“. Begraben ist der Hund beim Jakobsfest jedenfalls nicht.

Fiesta-Praxis

Wer das Feuerwerk in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli besonders gut sehen möchte, geht besser nicht direkt zur Kathedrale, sondern beobachtet das Spektakel vom Park Carballeira de Santa Susana am Rand der Altstadt aus.

Von hier aus ist die Sicht genial.

Tipps für Fotografen

Fotografen nehmen am besten ein Stativ mit. Sehr gute Stadtpläne und einen Veran-staltungskalender bekommt man kostenlos in den Tourismusämtern an der Praza da Galicia (Galicien-Platz) oder in der Gasse Rúa do Vilar.

In den Altstadtgassen lohnt sich das Tapa-Essen.

Tapas zum Fest

Vor allem lokale Spezialitäten gehen über den Tresen der urigen Tavernen, ob Seekrake (pulpo), der milde Kuhkäse teta galega oder Pfefferschoten (pimientos de Padrón).

Beachtlich sind in der Stadt vor allem die Kathedrale mit ihrer imposanten Westfassade, die Altstadtgassen Rúa Nova, Franco und Vilar sowie die Markthallen mit den vielen Spezialitäten der Region.

Zu den schönsten Cafés gehört das Derby an der Praza de Galicia, eine der besten Diskotheken ist die Sala Capitol in der Straße Concepción Arenal 5 (oft Livekonzerte).

Vergessen Sie den Regenschirm nicht, Santiago ist die regenreichste Stadt des Landes!

Botafumeiro

In der Kathedrale von Santiago hängt ein 50 Kilo schweres Weihrauchgefäß, der so genannte botafumeiro.

An Feiertagen wie dem 25. Juli kommt Stimmung auf, denn dann schwingen acht kräftige Männer in Kutten das rauchende Silbergefäß durch das geräumige Mittelschiff.

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