Erste Hilfe für kriselnde Bankia

Das spanische Wirtschaftsministerium hilft der angeschlagenen Bank. Der neue Vorstand und dessen Vorsitzender Goirigolzarri (58) erhält von der Regierung ein Darlehen von 19 Milliarden Euro. Ministerpräsident Rajoy will den Bankensektor stärken.

von Marcos Fernández Vacas

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos (52) hält die von Bankia angegebene Summe zur Rekapitalisierung für übertrieben, doch wird er seine Unterstützung nicht verweigern.

Quellen aus der Finanzwelt bestätigen gegenüber Efe die Unterstützung durch das Wirtschaftsministerium.

Sanierung durch Staatsanleihen

Den Sanierungsplan wird Bankia am kommenden Montag der Spanischen Zentralbank vorlegen. Diese hat 15 Tage Zeit, um die zukünftige Strategie zu prüfen.

Die Regierung leiht dem Geldinstitut 19 Milliarden Euro. Wie vor wenigen Tagen die "FT" unter Berufung auf EU-Offiziellen berichtete, lehnte die EZB die von der spanischen Regierung geplante Sanierung durch Staatsanleihen zunächst ab.

Kurz darauf gab das Institut die Einwände auf. Die Anleihen kann der verstaatlichte Konzern wiederum nutzen, um sich von der Europäischen Zentralbank Geld zu leihen.

Spaniens Weg aus der Bankenkrise

Gegründet wurde Bankia Ende 2010 aus dem Zusammenschluss von sieben spanischen Finanzinstituten. Anfang Mai 2012 wurde die Bank zu 100 Prozent verstaatlicht.

Seit dem Ende des Baubooms sitzt der viertgrößte Geldgeber Spaniens auf faulen Krediten aus der Immobilienbranche.

Der spanische Bankensektor insgesamt wird zur Belastung der Euro-Zone. Spaniens Ministerpräsident Rajoy (57) ist jedoch davon überzeugt, die Krise bewältigen zu können.

Mit einem durch öffentliche Investitionen wieder erstarkten Finanzsektor soll ein zentrales wirtschaftliches Problem Spaniens gelöst werden: die enorme Auslandsverschuldung. Diese liegt nun bei über 1 Billion Euro und damit 92,2% des BIP.

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