"Orgullo Gay" in Madrid

Tausende von Menschen nahmen letzten Samstagabend am Marsch „Orgullo Gay“ in Madrid teil. Sie demonstrieren für das Beibehalten der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen. Die Regierungspartei PP will dies ändern.

von Marcos Fernández Vacas

Die Demonstration startete um 18.00 Uhr an der Puerta de Alcalá und endete an der Plaza de España. Die Menschen beanspruchen das Beibehalten der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen und wollen die erkämpften Rechte aufrechterhalten, so das Online-Portal elmundo.es. Die konservative Regierungspartei PP hat beim Verfassungsgericht Rechtsbeschwerde eingereicht: der verheiratete Status von Homosexuellen soll nicht mehr Ehe genannt werden dürfen.

Gleiche Rechte für Homosexuelle

Zur Demonstration aufgerufen haben die Schwulen- und Lesbenverbände Federación Estatal de Lesbianas, Gays, Transexuales y Bisexuales (FELGTB) und die Homosexuellenvereinigung Madrids LGTB. Mehr als 20 geschmückte Prachtwagen zogen die Gran Vía entlang und feierten unter dem Leitspruch „Gleichgeschlechtliche Ehe. Gleichheit ohne Einschränkungen.“

Unter anderem war auf Plakaten zu lesen „Homophobie ist Machismo“. Die Demonstrierenden wenden sich gegen die Regierungspartei PP, die eine Rechtsbeschwerde beim Verfassungsgericht eingereicht hat. Das von der Vorgängerregierung 2005 eingeführte Gesetz soll in einem Punkt geändert werden: die vom Staat anerkannten gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sollen nicht mehr Ehe genannt werden dürfen.

Eine breite Unterstützung

Viele Gewerkschafter und Politiker unterstützen das Ansinnen der Demonstranten. Zum Beispiel die Vize-Generalsekretärin der sozialistischen PSOE Elena Valenciano, die deutliche Worte findet: Die PP habe die „Rechtsbeschwerde der Unverschämtheit“ gegenüber der „gleichgeschlechtlichen Ehe“ zurückzuziehen, denn diese „schade niemanden“.

Ähnlich die Sprecherin der Fortschrittspartei UPyD, Rosa Diéz: „Deshalb bin ich hier, um das zu verteidigen, was ich mein Leben lang verteidigt habe: die Freiheit und die Gleichheit“. Alle Demonstranten sehen diesen bunten Marsch auch als Kampf gegen die in Spanien immer noch weit verbreitete Phobie gegenüber dieser Minderheit.

Weitere Forderungen sind eine Erziehung gegen Diskriminierung und eine Gesundheitsversorgung von hoher Qualität. Die Veranstaltung „Orgullo Gay“ kann mit dem internationalen „Gay Pride“ oder dem deutschen „Christopher-Street-Day“ verglichen werden.