Autos in Spanien: Regierung hilft Neukäufern
Mitten in der spanischen Wirtschaftskrise gibt die Regierung 175 Millionen Euro zusätzlich aus, damit die Spanier mehr Neuwagen kaufen. Wer 2014 zugreift, bekommt 1000 Euro vom Staat geschenkt.von Tobias Büscher
In Spanien sind neue und gebrauchte Citroens, Renaults und Seats erheblich günstiger als bei uns. Doch wegen Baukrise, Emigration und Geldnot stagniert der Markt, vor allem in den Automobilzentren rund um Zaragoza, Vigo und Barcelona.
Bilanz: 2013 gab es in Spanien nur 722 703 Neuzulassungen, in Deuschland fast 3 Millionen. Wer kann, teilt sich das Auto, die Benzinkosten und die Fahrt zur Arbeit, falls er welche hat.
Anreizprogramm PIVE
Deshalb ist schon vor fünf Jahren das staatliche Anreizprogramm PIVE (Programa de Incentivos al Vehículo Eficiente) angelaufen. So viele Zuschüsse wie 2014 gab es aber noch nie: Neuwagenkäufer bekommen neben dem 1000-Euro-Zuschuss dieselbe Summe für den Gebrauchten.
Damit erhofft sich die Regierung von Mariano Rajoy 4500 zusätzliche Arbeitsplätze und 175 000 Neuwagenkäufe im Jahr mehr, wie Vize-Regierungschefin Soraya Saénz de Santamaría der Presse jetzt mitteilte. Die Sprecher der Automobilkonzerne kalkulieren da schon vorsichtiger. Doch auch sie sehen einen positiven Effekt. Denn viele der wenigen spanischen Autokäufer bevorzugen einen Wagen aus heimischer Produktion (60 Prozent).
Selbst das Satiremagazin El Jueves spottet nicht über das Steuergeschenk
Nicht einmal Spaniens gefürchtete Satirezeitschrift El Jueves spottet diesmal über die Initiative der spanischen Regierung. 2007 war das ganz anders. Als die Regierung unter Zapatero Eltern von Neugeborenen 2500 Euro steuerfrei auszahlte, titelte die Ulkzeitschrift mit dem spanischen Prinzenpaar beim Sex.
In der Sprechblase von Felipe stand: Schatz, wenn das was wird, hab ich das erste mal für Geld gearbeitet. Der Königshof ließ die gesamte Auflage umgehend beschlagnahmen.