Parador in Spanien schließt

Der Parador Puerto Lumbreras in der Region Murcia ist am Ende. Wegen schlechter Umsätze der staatlichen spanischen Hotelkette müssen weitere Paradore für mehrere Monate im Jahr ihre Pforten schließen.

von Tobias Büscher

Die Chefs von Paradores und die Gewerkschaften haben sich nach einer elfstündigen Marathonsitzung gestern Nacht geeinigt. Wegen Sparmaßnahmen erhalten 350 Mitarbeiter die Kündigung und der Parador Puerto Lumbreras im Hinterland von Murcia schließt ganz.

Einige Paradore gerettet - vorerst

Auch die Paradore von Ferrol (A Coruña), Verín (Ourense), Albacete, Ayamonte (Huelva), Manzanares (Ciudad Real) und Teruel standen in den letzten Wochen auf der roten Liste. Nun sollen sie aber zumindest im Sommer weiter Gäste empfangen dürfen. Außerdem vor dem Aus stehen 13 Restaurants der Hotelkette.

Historische Gebäude, historisch schlechte Umsätze

Die Hotelkette war jahrzehntelang ein Garant für Qualität. Historische Gebäude sind aufgepäppelt worden, die Preise waren moderat und die Gäste vor allem Spanier selbst. Doch seit der Wirtschaftskrise reisen sie viel weniger, noch nicht einmal im eigenen Land.

Vor allem die Paradore entlegener Gebiete haben in den letzten Jahren darunter gelitten. Der Parador von Murcia lief dabei mit Abstand am schlechtesten. Er liegt im Niemandsland jenseits der spanischen Mittelmeerküste.

Erster Parador steht noch

Nicht betroffen ist übrigens der erste aller Paradore: Am 9. Oktober 1928 weihte ihn Alfons XIII ein. Er hatte seine Jagdresidenz südlich von Ávila zur Verfügung gestellt und nannte sie fortan Parador de Gredos. Heute mag er der unbekannteste der gesamten Kette sein, doch die Idee zündete zunächst.

Man wollte auf weite Sicht hin die Kulturschätze des Landes restaurieren, die Traditionen pflegen und gleichzeitig den Tourismus fördern. Zwar kam schon bald der Spanische Bürgerkrieg (1936-39), doch danach ging es stetig bergauf. Bis heute, wo der Tourismus im eigenen Land allmählich fast schon zum Erliegen kommt ...