Jesusbild in Borja zerstört

Gut gemeint ist nicht immer gut. Eine Rentnerin aus dem aragonesischen Dorf Borja hat ein Jesusbild restaurieren wollen. Herausgekommen ist das Bild eines Affen.

von Thomas Michael Krause

Sie hatte es gut gemeint, die über 80-jährige Rentnerin Cecilia Giménez, als sie Mitte August 2012 das sanierungsbedürftige Jesus-Fresko in einer Kirche in Borja restauratorisch auffrischen wollte.

Aus dem amateurhaften Versuch wurde ein Desaster: Die Farben verschmierten, der Putz bröckelte, der Heiland glich am Ende schließlich einem Affengesicht.

Jeder habe davon gewusst und niemand es ihr verboten, versuchte sich die alte Frau später in Interviews zu verteidigen.

Was sie genau falsch gemacht haben soll, wisse sie aber immer noch nicht.

Das Fresko von Martínez

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf der spanische Maler Elías García Martínez (1858-1934) in der Barmherzigkeitskapelle Iglesia del Santuario de Misericordia der aragonesischen Kleinstadt Borja bei Zaragoza im Nordosten Spaniens an einer Säule das Fresko „Ecce homo“, ein Porträt des dornengekrönten Christus.

Aufgrund von Feuchtigkeit nahm das Bild im Laufe der Zeit Schaden, so dass eine professionelle Sanierung überfällig war.

Hohn und Spott im Internet

Mit einem Vorher/Nachher-Bild, veröffentlicht von einer Lokalredaktion, verbreitete sich die Nachricht rasant um die ganze Welt.

Der eigentliche Wert des Freskos war zwar gering anzusetzen, der religiöse und kulturelle Schaden ist dennoch immens, denn inzwischen tobt in den Internetforen ein Gemisch aus Hohn und Spott.

Expertenteam im Einsatz

Inzwischen versucht ein Expertenteam, das Bild so weit es geht zu retten. Für die kleine Gemeinde hat das Fiasko um das Fresko aber noch eine ganz andere Bedeutung: Die Besucherzahlen sind so hoch wie nie.