Das Kaffeehaus von Fassbinder in Sevilla

Das Teatro de La Abadía führt in Sevilla das Theaterstück 'Das Kaffeehaus' ('El café') von Rainer Werner Fassbinder auf. Regisseur ist der Brite Dan Jemmett.

von Marcos Fernández Vacas

Das Teatro de La Abadía präsentiert am Freitag und Samstag Rainer Werner Fassbinders Theaterstück 'Das Kaffeehaus' ('El café'). Eine Mischung aus Spielsüchtigen und Drogenabhängigen, Opportunisten und Betrügern, die in diesem speziellen Kaffeehaus einhergehen. Das Teatro de La Abadía ist Teil des Teatro Central de Sevilla.

Anachronistisches Anti-Theater aus Deutschland

Fassbinder schrieb dieses Stück in Anlehnung an das gleichnamige Drama des Italieners Carlo Goldoni 1969 mit gerade 24 Jahren. Es ist ein Paradesbeispiel des damaligen Münchner „Anti-Theaters“. Die Ur-Aufführung war jedoch in Bremen.

Die ursprüngliche Geschichte durchsetzt der deutsche Regisseur mit anachronistischen Elementen. Er wagt es sogar, den Schluss vollständig zu verändern und das Hauptaugenmerk auf die persönlichen Beziehungen der Figuren zu legen, die beschmutzt durch die Gier nach Geld und Macht.

Erfolgreicher britischer Regisseur

Dan Jemmett ist der geeignete Regisseur für solch eine Inszenierung in Sevilla. Bereits mit dem in Spanien bekannten Stück 'El burlador de Sevilla' von Tirso de Molina von 1630 hat er Erfolge feiern können. Auch in diesem Stück spielte ein Kaffeehaus eine tragende Rolle.

Auf dem Herbstfestival von Madrid, der Comédie Française und im Théâtre Vidy-Lausanne begeisterte das spanische Ensemble das Publikum. Mit Fassbinders 'Das Kaffeehaus' soll ähnliches in Sevilla möglich sein. Die Aufführungen beginnen im Saal A des Teatro Central um 21 Uhr. Karten kosten 17 Euro.

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