Nackt-Demo gegen Stierläufe in Pamplona

Anti-Stierkampf-Aktivisten haben heute in Pamplona halbnackt gegen die Stierläufe bei den Sanfermines protestiert. Auf dem Plaza Consistorial gedachten die Demonstranten der 48 Stiere, die in der Arena dem Tode geweiht sind.

von Marcos Fernández Vacas

Die meisten Teilnehmer der Anti-Stierkampf-Aktivisten kamen aus Spanien, einige auch aus England und Frankreich. Während ihres Protestes lagen sie in schwarz gefärbten Särgen aus Karton und hielten Plakate mit mehrsprachigen Sprüchen gegen Tierquälerei in die Höhe.

AnimaNaturalis für Ende der Tierquälerei in Pamplona

AnimaNaturalis und PETA haben die Demo auf die Beine gestellt. Die Organisationen wollen damit die Aufmerksamkeit der Feiernden in Pamplona und der Zuschauer am Fernseher auf das Leiden und Sterben der Tiere während der Feier zu Ehren von San Fermín lenken.

Aida Gascón, die Direktorin von AnimaNaturalis in Spanien, setzt sich für ein sofortiges Ende der quälerischen Tradition ein. Für sie „werden jeden Tag sechs Stiere in den engen Straßen verfolgt und bedroht, bis sie völlig verängstigt und entkräftet in der Stierkampfarena ankommen, wo die Folter weitergeht und sie ohne Grund ermordet werden.“

Spanier gegen die Tradition, Ausländer dafür

Zugleich gab Gascón gegenüber den Medien ihrer Hoffnung Ausdruck, San Fermín auf ethische Weise zu feiern und in Übereinstimmung mit den Werten der spanischen Gesellschaft. Denn 70% aller Spanier seien gegen Tierquälerei.

Die Anziehung und der Fortbestand der weltbekannten Sanfermines werde nur durch den Besuch und das makabre Interesse der ausländischen Touristen genährt. Die Aktivisten sprechen die nächsten Tage während des Festes die Besucher an und versuchen sie zum Umdenken zu bringen.

Pamplona feiert San Fermín dieses Jahr ab heute bis zum 14. Juli. Ab morgen gibt es jeden Tag einen Stierlauf durch die Gassen der Stadt, der im spanischen Fernsehen live zu sehen ist.

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