Minenarbeiter setzen Regierung unter Druck
Für den 18. Juni haben die Gewerkschaften zum Generalstreik im Bergbau aufgerufen. Die Minenarbeiter wehren sich gegen die Kürzung der Subventionen von mehr als 60%. Industrieminister Soria sucht den Dialog.
Von Marcos Fernández Vacas
Seit Wochen schwelt der Konflikt zwischen den Minenarbeitern und der Regierung. Schon am 31. Mai ließen sie in Madrid ihrem Unmut freien Lauf und griffen während einer Kundgebung die Polizei an.
Die Gewerkschaften wehren sich gegen die Schließung des Bergbausektors. Tausende von Arbeitsplätzen und des gesamte Sektors stehen auf dem Spiel.
Die Fronten bleiben verhärtet
Die Minenarbeiter werden bis zum letzten Augenblick kämpfen, damit die Regierung den beschlossenen Kohlepakt einhält. Denn davon „hängt das Leben vieler Personen und des Bergbaus insgesamt ab“, so Juan Carlo Álvarez von der Gewerkschaft CCOO.
Spanischen Medien zufolge wurden am vergangenen Fronleichnam mehr als 20 Straßen von protestierenden Arbeitern gesperrt und in der Provinz León kam es zu Zwischenfällen mit der Guardia Civil. Drei Personen wurden vorläufig festgenommen.
Eskaliert ist die Situation jedoch, als das Industrieministerium nur einen Vertreter pro Gewerkschaft zu einem Gespräch zulassen wollte. Daraufhin ließen die Gewerkschaften die Gespräche platzen.
Politiker plädieren für den Dialog
Alfredo Pérez Rubalcaba, Generalsekretär der PSOE, fordert von der Regierung Dialogbereitschaft: „Alle Regierungen haben immer das Gespräch und den Kompromiss bei diesem Thema gesucht“.
Auch Industrieminister Soria zeigt sich „offen für den Dialog“. Die Haushaltskürzungen betreffen aber nicht nur den Bergbau, sondern auch andere Industriebereiche, so der Minister.
Doch die Minenarbeiter stimmen der Politik nicht zu. Sie beschuldigen die Regierung, den beschlossenen „Kohlepakt 2006-2012“ nicht einzuhalten.
Befürchtet werden Schließungen und der Verlust von über 12.000 Arbeitsplätzen, so Adolfo Barrena von IU in Aragón. Betroffene Regionen sind vor allem Asturien und Castilla y León.