Granada versinkt im Müll
Seit drei Tagen liegt der Müll auf den Gehwegen Granadas. Grund ist ein Streik des zuständigen Müllunternehmens. Eine Menge von 750 Tonnen warten auf den Abtransport.
von Marcos Fernández Vacas
In den Außenbezirken der berühtem andalusischen Stadt Granada türmt sich seit drei Tagen der Müll auf den Gehwegen. Die Arbeiter des zuständigen Müllunternehmens Inagra streiken und weigern sich auch weiterhin, die Arbeit wieder aufzunehmen, so die Tageszeitung El Mundo.
Geplant sind weniger Lohn, weniger Pausen, mehr Arbeit
Die Angestellten und die Unternehmensführung treffen sich heute zu neuen Verhandlungen in der Zentrale von Inagra. Die Gewerkschaft CGT vertritt die Interessen der Arbeiter. Sie wehren sich gegen ein geplantes Einfrieren oder sogar einer fünfprozentigen Kürzung ihrer Gehälter in diesem Jahr und die Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 37,5 Stunden.
Außerdem will die Geschäftsführung kürzere Pausen. Die Gewerkschaft will die Stadtverwaltung als Vermittlerin einschalten. Bei Inagra arbeiten 580 Menschen.
Ersatzdienst hält Innenstadt Granadas sauber
Krankenhäuser, Großmärkte und Schlachthöfe bleiben auch während des Arbeitskampfes sauber. Der angehäufte Müll ist zunächst nur in den Außenbezirken Granadas zu sehen. Im touristisch hoch frequentierten Zentrum der Stadt ist ein Ersatzdienst im Einsatz.
Wie die Tonnen von Müll jedoch weggeschafft werden sollen steht noch aus. Denn nach Meinung des Unternehmens gefährdet ein langer Streik weitere Arbeitsplätze, so dass letztendlich nicht genug Mitarbeiter zur Verfügung stehen könnten. Wahrscheinlich sind solche Aussagen nichts anderes als taktisches Geplänkel.
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