Karneval in Gijón thematisiert Wirtschaftskrise

In der asturischen Hafen- und Industriestadt Gijón fällt der spanische Karneval politisch aus. Banker müssen sich Kritik gefallen lassen. Die Fünfte Jahreszeit heißt hier Antroxu.

von Marcos Fernández Vacas

Für die tollen Tage in der Stadt Gijón haben die Verantwortlichen des Teatro Jovellanos das Plakat mit dem Spruch „Schau mal Papa, ein Banker!“ (Mira papá, un banquero!) ausgewählt. Das vom Künstler Germán García entworfene Bild hat sich gegen 40 Konkurrenten durchgesetzt.

Fischgräte als Symbol der Armut

Auf dem Plakat ist ein Junge im Piratenkostüm zu sehen, den sein im rosa Rüschenkleid steckender Vater auf den Arm trägt. Der wiederum hält sich an einer riesigen Fischgräte fest. Sie ist das Symbol für die in Spanien zunehmende Armut der einstigen Mittelklasse.

Auch in der sonst quirligen Stadt Gijón geben die Bürger immer weniger Geld beim sonst so beliebten Shoppen aus. Das Plakat ist seit Tagen an öffentlichen Plätzen, Bars und Schulen zu bestaunen.

Antroxu bis Karnevalsdienstag

In Asturien heißt der Karneval Antroxu. Am Sonntag gibt es den großen Umzug in Gijón. Um 18 Uhr geht es an der Stierkampfarena los und die Küstenpromenade entlang bis zur Plaza del Humedal nahe der Altstadt. Nicht nur Pferdekarren ziehen an fröhliche Menschen vorbei, jedermann  kann sich dem Zug anschließen.

Ab 22 Uhr gibt es am Paseo de la Begoña ein Konzert der Gruppe Distrito Xoven. Es folgt der Karnevalsdienstag. Den nennen die Asturier „despedida“: Abschied.

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