Almodóvar für Referendum über spanische Monarchie

Spaniens Star-Regisseur Pedro Almódovar spricht sich für ein Referendum über die spanische Monarchie aus. Nach seiner Ansicht hat das Königshaus seine Vorbildfunktion verloren.

von Marcos Fernández Vacas

Während der Premiere seines neuen Streifens 'Los amantes pasajeros' ('Fliegende Liebende') in Los Angeles meldet Pedro Almódovar Bedenken zur Existenzberechtigung der parlamentarischen Monarchie in Spanien an. Spätestens seit der Korruptionsaffäre um den royalen Schwiegersohn Urdangarín hat das Königshaus an Ansehen in der spanischen Bevölkerung verloren.

"Spanische Königsfamilie ist ekelhaft homophob"

Laut La Vanguardia war das Buch  'La reina muy de cerca ('Die Königin aus nächster Nähe') von Pilar Urbano über Königin Sofia der Auslöser für Pedro Almodóvars kritische Position gegenüber dem Spanischen Königshaus.

Die ständigen Korruptionsskandale der letzten Jahre taten ihr übriges, so der Filmemacher bei einem Treffen mit Medienvertretern in einem Hotel in Beverly Hills. „Für mich war es ekelhaft, all diese homophoben Aussagen der Königsfamilie über die homosexuelle Ehe zu entdecken. Bis vor fünf Jahren war all das Tabu, nun ist es jeden Tag auf der Straße.“

Spanier sollen über Monarchie entscheiden

Deshalb ist der Regisseur aus La Mancha für ein Referendum über die spanische Monarchie. Das spanische Volk soll sagen können, was es über das jetzige System in Spanien denkt und ob es weiterhin eine parlamentarische Monarchie geben soll. Almodóvar beteuert zur gleichen Zeit seine Sympathie für die Person König Juan Carlos.

Die Treffen zwischen den beiden waren stets angenehm und freundlich. Als Filmemacher habe er, Almodóvar, zwar in seinen neuem Streifen einen Scherz auf Kosten des Regenten gemacht, aber er wollte ihm damit keine Schwierigkeiten machen. Die amourösen Eskapaden von Juan Carlos hätten sich geradezu angeboten.

In Deutschland läuft der neue Film des Oscar-Preisträgers ab dem 4. Juli in den Kinos.

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