Prinz-von-Asturien-Preis 2012
Die Liste der diesjährigen Preisträger ist komplett: Der gemeinnützige Spanische Verband der Nahrungsmittelbanken erhält den Premio Príncipe de Asturias in der Kategorie Eintracht.
von Marcos Fernández Vacas
Es ist die höchste zivile Auszeichnung in Spanien. Seit 1981 vergibt die Stiftung Prinz von Asturien den Preis in den Kategorien Kunst, Literatur, Sozialwissenschaften, Kommunikation und Geisteswissenschaften, Eintracht, internationale Zusammenarbeit, wissenschaftliche und technische Forschung und Sport.
Dabei kommen nicht nur spanische Bürger zu Ehren. Am 26. Oktober übergibt der Kronprinz Felipe die Auszeichnungen an die Geehrten.
Federación Española de Banco de Alimentos
Der Verband existiert seit 1996 und ist mit den deutschen “Tafeln” vergleichbar. In ihm sind alles Non-Profit-Organisationen vereint, die an Hunger leidende und in Not geratenen Menschen helfen.
Solche Banken sind in allen Provinzen Spaniens vorhanden. Insgesamt 54 sind im Moment aktiv. Um ihren Aktivitäten nachzugehen, haben die Nahrungsmittelbanken Kontakt mit Behörden, Unternehmen, der Katholischen Kirche und anderen Organisationen.
2011 arbeiteten sie mit 7.106 Institutionen in ganz Spanien zusammen und konnten 104.000 Tonnen an 1.300.000 Persoenen verteilen, so die Website der Fundación Príncipe de Asturias.
Iker Casillas und Xavi Hernández
Bemerkenswert ist dieses Jahr die Auszeichnung der bekannten spanischen Fußballspieler Xavi Hernández und Iker Casillas. Geehrt werden die Welt- und Europameister für ihre vorbildliche sportliche Freundschaft.
Sie haben als Spieler der jeweiligen Konkurrenten FC Barcelona und Real Madrid einen wichtigen Beitrag zum Fair-Play geleistet, die Achtung und den Respekt der Fans untereinander gefördert und zum Erfolg des spanischen Fußballs der letzten Jahre entscheidend beigetragen.
Beide Sportler haben bereits 2010 den Premio Príncipe de Asturias zusammen mit ihren Mitspielern der spanischen Nationalmannschaft für den Gewinn der Weltmeisterschaft in Südafrika erhalten.
Preis für Philip Roth
Besonders international fällt stets die Auszeichnung in der Kategorie Literatur aus. Dieses Jahr geht der Preis an den amerikanischen Schriftsteller Philip Roth. In der Tradition amerikanischer Erzählkunst stehend, erarbeitet Roth in seinen Werken eine komplexe Vision der Gegenwart.
Der Kampf zwischen Verstand und Gefühl ist ein zentrales Thema seiner Geschichte und seine literarische Qualität zeigt sich im flüssigen und messerscharfen Stil.
Roths Vorgänger in dieser Kategorie sind z. B. Leonhard Cohen, Margaret Atwood oder Paul Auster. Die weiteren Auszeichnungen sind:
Der spanische Architekt Rafael Moeno in der Kategorie Kunst, Shigero Miyamoto in der Kategorie Kommunikation und Geisteswissenschaften, Martha C. Nussbaum in Sozialwissenschaften, Gregory Winter und Richard A. Lerner in wissenschaftlicher und technischer Forschung sowie die Internationale Bewegung des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes in der Kategorie internationale Zusammenarbeit.