Storch-Fleisch in Tiefkühl-Paella entdeckt

Schreitvögel im Essen! Die Welt hat einen neuen Lebensmittelskandal. Er kommt aus Spanien. Bei Discountern wie Aldi und Lidl sind tiefgekühlte Reispfannen mit dem Fleisch von Störchen durchsetzt, doch auf den Verpackungen steht davon nichts.

von Primo de Abril

Pferd gehört auf die Koppel, nicht in die Lasagne. Doch jetzt kommt es noch schlimmer: Lebensmittelkontrolleure haben in Tiefkühl-Paellas aus Spanien Bauchfleisch von Weißstörchen gefunden.

Aus dem Nest ins Tiefkostregal

Erst flogen die 12000 Störche in der Extremadura ihre Nester nicht mehr an, dann sprachen örtliche Metzger von froschartigen Gerüchen in den Kühlhallen. Und am vorvergangenen Sonntag schließlich brachten es Labortests in Mérida und Villa Arriba ans Licht: Storch ist im Essen.

Sogar Schnabelstücke und Wurmhaut sind unter den Reis gemischt. Ein El País-Reporter gegenüber Spanien Reisemagazin wörtlich: Mit grosses Stil espanische Ersteller verarbeit eskrupellos seit Monaten Cigüeña in espanischer Paella, Santa Barbara! Und solamente für den Export.

Spaniens Verbraucherministerin Ilsebill Aigonzalez wiederum erklärte mit Blick auf die Hintermänner im spanischen Staatsfernsehen: "Wir kriegen die Vögel, selbst wenn sie sich im Sumpf verstecken."

Storch-Paella bei Bofrost

Ob Rewe, Aldi oder Bofrost. Überall ist nachweislich Schreitvogel im Tiefkühlreis. Die Verbraucherzentralen listen Supermärkte mit entsprechenden Angeboten unter www.hochfliegttiefkuehlpaellastorchnie.de. Auf Anfrage online reagierte bislang nur Bofrost selbst und meint: "Freuen Sie sich auf unsere Garnelen im Reis. Der Klapperstorch ist nicht dabei."

Experten halten den neuen Lebensmittelskandal allerdings für viel zu gefährlich, um abzuwiegeln. Denn anders als Sauerbraten ist Bauchfleisch vom Weißstorch hoch giftig. Die Tiere bringen sogar Teer und Metallstücke in ihre Nester und verfüttern sie an ihre Kleinen.

Frankreich beliefert aus inhaltlichem Anlass Säuglingsstationen

Inzwischen zieht der neue Lebensmittelskandal immer weitere Kreise. Frankreich hat umgehend die Säuglingsstationen mit der Tiefkühlware beliefert, England versteht den Skandal nicht und Deutschlands Vegetarier drücken zu Abertausenden auf Twitter ihr mangelndes Mitleid aus.

Eine Userin wörtlich: klappert der storch in der paella, verdaut sich der fleischfraß nur noch schnella.

Männermagazin Beef bringt den Titel: Ey, Flügel

Schweigen dagegen bei Politikern und Wirtschaftsbossen. Auch der Papst hat noch nichts gesagt. Ikea hat lediglich seine Malm Kommode Storch aus dem Programm genommen. Rewe lenkt ab mit "Unser Safran ist nicht aus dem Iran", das Magazin Beef! zitiert als Scherz aus einem Storch-Rezeptbuch von 1680 und titelt in der nächsten Ausgabe: Ey Flügel!

Nur die Redakteurinnen von dm-Säuglingsnews bringen es wirklich auf den Punkt: "Plüschstorch ja, Paellastorch nein".

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