Das Mittelalter stürmt den Prado

Der spanische Unternehmer und Kunstsammler José Luis Várez Fisa hat wirklich ein Gespühr für PR: Im berühmten Prado-Museum in Madrid ist jetzt ein Saal nach ihm benannt, weil er der Pinakothek 17 Werke aus der Zeit zwischen 1200 und 1500 gestiftet hat.

von Tobias Büscher

Madrid. Bislang hieß der Saal im Anbau des Prados schlicht 52 A, jetzt heißt er Sala Várez Fisa. Unter der gigantischen Holzdecke einer Kirche aus León hat der greise Mann und seine Frau María Milagros Benegas Mendía 17 Meisterwerke aus dem Mittelalter und er Renaissance unterbringen lassen.

Wertvolle Altarbilder

Die wertvollen Altarbilder stammen vor allem aus den Regionen Aragón, Valencia und Katalonien. Die Künstler von damals sind nicht alle namentlich bekannt, wohl aber Jaume Serra. Der schuf um 1359 das Werk Virgen de Tobed (1359) auf einer Tafel mit den Maßen 161,4 x 117,8 x 14 cm. Ebenfalls berühmt ist das Altarbild Frontal de Solanllong (Ripoll) eines Künstlers namens Maestro de Lluça.

Die Schenkung an den Prado in Madrid ist auch als Rückgabe an die Öffentlichkeit zu verstehen. Denn wie kommt solch wertvolle Kirchenkunst in die Hände steinreicher Sammler vom Schlage eines Várez Fisa? Oft genug über Kunstdiebe, die ihre Beute über Dritte weiterverkauft haben.