In Spanien geht die Maut wieder rauf

Für Benutzer der spanischen Autobahnen wird Autofahren nächstes Jahr wieder teurer. Die Regierung erhöht die Maut zum Jahreswechsel um 1,85%. Spanische Autofahrer benutzen die Schnellstraßen immer seltener.von Marcos Fernández VacasDieser Aufpreis ist zwar geringer als der von 2013. Da betrug er 2,4%. Aber für die Spanier ist das mittlerweile zu viel. Seit 1998 haben sie die staatlichen Autobahnen noch nie so selten genutzt wie heute.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viele Autobahnstrecken sind pleite

Dabei spielen die schlecht gefüllten Geldbörsen der Spanier während der Wirtschaftskrise eine erhebliche Rolle und nicht etwa der Zustand der Autobahnen. Denn der Anstieg der Maut ist höher als die derzeitige Inflation. Sie übertrifft sie um 0,2%. Seitens der Regierung ist dagegen nichts zu machen, da die jährliche Erhöhung seit 2002 durch ein mathematisches Verfahren gesetzlich vorgeschrieben ist. Auch gilt sie nicht nur für diejenigen Strecken, die unter staatlicher Kontrolle stehen. Viele Abschnitte sind mangels Nachfrage pleite und stehen unter der Aufsicht von betreibenden Gläubigern.

Spanier wechseln auf Landstraßen

Um Dutzende von vor dem Konkurs stehende Autobahnen zu retten, plant das Verkehrsministerium die Einrichtung eines öffentlichen Unternehmens. Dieses soll zu 20% an die bereits bestehenden Betreibern gehen. Mit einem größeren privatwirtschaftlich orientiertem Interesse erhofft sich die Regierung nun den Aufschwung auf Spaniens Straßen. Derweil weichen autofahrende Spanier und Spanierinnen auf die Landstraßen aus. Auf ihnen kann man zwar nicht so schnell fahren, sie haben aber oft denselben Verlauf parallel zu den Autobahnen. Insgesamt ist das spanische Autobahnnetz 2.568 Kilometer lang und es fahren täglich 16.300 Autos auf ihren Strecken. Das sind derzeit über 5% weniger als letztes Jahr.