Pferdefleisch in irischen Aldi-Burgern stammt aus Spanien

In Irland hat die Gesundheitsbehörde bei einer Lebensmittelkontrolle Reste von spanischem Pferdefleisch in Burgern gefunden. Politiker aus Irland, England und Spanien liegen nun im Streit.

von Marcos Fernández Vacas

Bei Lebensmittelkontrollen in Irland hat die Gesundheitsbehörde Reste von spanischem Pferdefleisch bei der Produktion von Burgern gefunden. Spiegel und  Stern haben dies bereits berichtet. Die Firma ABP hat zeitweise einen Betrieb schließen müssen.

Nun liegen Politiker Irlands und Englands mit ihren spanischen Kollegen im Clinch.

Spanisches Pferdefleisch in irischen Burgern

Der erste Alarm haben die irischen Behörden bereits letzten Mittwoch gegeben. In fünf Supermärkten – Aldi, Dunnes, Iceland, Lidl und Tesco – haben Kontrolleure Pferdefleisch in Burgern entdeckt. Diese sollen aus Spanien kommen.

Bis zu 29% der Gesamtmenge eines Burgers ist nicht vom Rind. Silvercrest Foods und Dalepak Food vertreiben diese Produkte. ABP musste eine Produktionsstätte zeitweise stilllegen. 10 Millionen tiefgekühlte Burger hat die Firma bis heute zurückgerufen.

Auch Sainsbury hielt die Ware zurück. Burger King dagegen garantiert die Reinheit seiner Produkte.

Irische und englische Politik beschuldigt Spanien

Irlands Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Simon Coveney, bestätigte die Ergebnisse der Untersuchungen eines deutschen Labors. Als erster hat er auf die Spur hingewiesen, die nach Spanien als Verursacher führt.

Auch holländische Produzenten stehen unter Verdacht. ABP unterstützte in einem Kommuniqué den Anfangsverdacht des Ministers, ohne genauere Angaben zum Herkunftsort zu machen. David Heath, Minister für Ernährung und Umwelt in Großbritannien, forderte am Donnerstag  im  Unterhaus „strafrechtliche Konsequenzen“ für die Verursacher der skandalösen Verunreinigung.

Pferdefleisch in Spanien legal

Zum jetzigen Zeitpunkt verneint die Oberste Behörde Irlands für Lebensmittelsicherheit jedoch einen kriminellen Hintergrund. Es handelt sich mutmaßlich um ein simples „Versehen“. Die herstellenden Produktionsfirmen kaufen und verarbeiten Pferdefleisch nicht.

Vermutlich durch einen logistischen Fehler lagerte Pferdefleisch am Herstellungsort und ist ungewollt mit verarbeitet worden. Das spanische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt hat bei RTVE ein Statement abgegeben:

Die Herstellung und der Verkauf von Pferdefleisch ist in Spanien legal und unterliegt denselben Qualitätskontrollen wie anderes Fleisch. Im Inland selbst gibt es kaum Abnehmer, deshalb geht fast alles in den Export. Weitere Untersuchungen in diesem Fall sind vorgesehen.