Spaniens Frauen im WHO-Lebensalter-Ranking

In Spanien leben Frauen besonders lange. In  einem weltweiten Ranking der WHO landen sie hinter den Japanerinnen auf Platz 2. Der zunehmende Verzicht auf Tabak spielt eine wichtige Rolle.

von Marcos Fernández Vacas

Spaniens Frauen erreichen ein Durchschnittsalter von 85,1 Jahren. Japanerinnen mit 87,1 Jahren zwei mehr, so die WHO auf einer Pressekonferenz in Genf.

Spanische Männer sind noch nicht einmal unter den veröffentlichten besten 10.

Weniger Herz- und Kreislaufkrankheiten weltweit

Weltweit ist die Lebenserwartung gestiegen. Ein im Jahr 2012 geborenes Kind hat als Frau Aussicht auf ein Alter von 73 und als Mann 68 Jahre. Das sind mittlerweile 6 Jahre mehr als die 1990 geborenen Kinder zu erwarten hatten.

Deutlich verbessert hat sich die Lage in Ländern wie Äthiopien,  Liberia oder den Malediven. Vor allem sterben nicht mehr so viele Menschen auch in Spanien an Herz- und Kreislaufkrankheiten oder nach Schlaganfällen.

Aber es gibt weiterhin Länder, in denen Menschen im Schnitt die 55 Jahre nicht erreichen. Fast ausschließlich liegen sie in Afrika wie etwa Angola, die Elfenbeinküste oder dem Tschad.

Zukünftiger Gesudheitszustand der Spanier ist gefährdet

Mit Prognosen sollte die WHO aber im Falle Spanien Vorsicht walten lassen. Wie in anderen Ländern auch, sind die Hauptgründe für eine höhere Lebenserwartung die statistisch steigenden Einkommen und der Rückgang des Tabakkonsums.

Doch die immer noch anhaltende Wirtschaftskrise erzeugt in Spanien erste negative Konsequenzen. Ein zu teures und teilprivatisiertes Gesundheitssystem kann sich ein normaler Arbeiter und Angestellter nicht leisten. So leidet die Vorsorge darunter.

Die hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen lässt diese aus den Kneipen flüchten und sich dem billigen Bier und Wein zuwenden. Und an die nicht auszahlbaren Renten in nicht allzu ferner Zukunft mag eh keiner denken. Keine rosigen Aussichten für die Volksgesundheit.