Ende des baskischen Rad-Teams Euskaltel

Kein Sponsor. Aus für das berühmte baskische Radteam Euskaltel noch in diesem Jahr! Fast 20 Jahre lang prägten die Fahrer aus dem Baskenland die großen Rundfahrten mit.

von Marcos Fernández Vacas

Einige Tage vor Beginn der Spanien-Rundfahrt ist die traurige Entscheidung getroffen. Den Verantwortlichen ist es nicht gelungen, einen Partner für den Sponsor Euskaltel an Land zu ziehen. Mit 17 aufeinanderfolgenden Jahren auf der UCI World-Tour sind die Basken das älteste aktive Team im Radsport.

Radprofis suchen neue Vereine

„Heute ist ein trauriger Tag für Euskaltel, die Mannschaft, die aktuellen Sponsoren, die Fans und all diejenigen, die das Projekt unterstützt haben“, so zitiert die regionale Tageszeitung El Correo die Pressemitteilung der Telekommunikationsfirma aus dem Baskenland.

Es sei bedauerlich, keinen anderen Sponsor für die Radmannschaft gefunden zu haben. Nun ist der geordnete Rückzug zum Ende des Jahres fällig. Die einzelnen Sportler müssen sich neue Mannschaften suchen. Dies gilt auch für den Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Samuel Sánchez. Weitere bekannte Namen sind Igor Antón, Egoi Martínez, Mikel Nieve, Juanjo Oroz und Pablo Urtasun.

Ein Finanzloch von 3,5 Millionen gestopft

Das Ende der baskischen Radhelden ist jedoch keine Überraschung. Schon lange suchten die Verantwortlichen nach einem zweiten Sponsor neben Euskaltel. Jedoch fand sich auch im Ausland kein Geldgeber, der investieren wollte. Euskaltel sieht sich nicht in der Lage, weiterhin alle Ausgaben zu tragen.

Als während der diesjährigen Tour de France die staatlichen Subventionen wegfielen, sprang das Unternehmen noch einmal ein und stopfte das Finanzloch von 3,5 Millionen Euro. Doch 2014 ist damit Schluss und die Stiftung Basque Cycling Pro Team sieht sich gezwungen, die Radmannschaft samt Trainerstab und Betreuer zu veräußern. Viele Fahrer haben schon einen neuen Arbeitgeber gefunden.

Erfolg bei allen großen Rundfahrten

Es war der Wunsch der Sportler, die Angelegenheit vor der großen Spanien-Rundfahrt zu klären. Heute sind alle an die Küste Galiciens gefahren, da die erste Etappe ein Zeitfahren von Vilanova de Arousa nach Sanxenxo ist. Mit Samuel Sánchez als Kapitän geht es dann drei Wochen lang um den Sieg der neben Tour de France und Giro d´Italia wichtigsten Rundfahrt der Welt.

Für das Euskadi-Team fuhren so berühmte Namen wie Iban Mayo, Joseba Beloki oder Haimar Zubeldia. Es gewann drei Etappen bei der Tour de France, ebenso viele beim Giro und zwölf bei der Vuelta de España.

In der Weltspitze gibt es nun keine radelnden Basken mehr, aber die Stiftung Euskadi mit ihrem Team bleibt den Nordspaniern in der zweiten Reihe erhalten. Kurios am dem Verein war vor allem: Nur echte Basken waren im Team. Mit Ausnahme von Sánchez, der aus Asturien stammt. Ein Unikat des Radsport geht damit in die Geschichte ein.

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