Madrid: Abbruch der Stierkämpfe beim San Isidro-Fest
Die traditionsreichen Stierkämpfe während des San Isidro-Festes in Madrid haben die Veranstalter abgebrochen. Gestern hatten Stiere alle drei Toreros in der berühmten Arena Las Ventas auf die Hörner genommen und teils schwer verletzt.
von Marcos Fernández Vacas
Betroffen sind die durchaus bekannten Toreros David Mora, Jiménez Fortes und Antonio Nazaré. Bei Mora ist der Zustand sehr ernst.
Stierkämpfer war zu übermütig
Mora hat es in der Hauptarena von Madrid Las Ventas gestern schon beim ersten Stier erwischt. Um seinen Mut zu beweisen, wartete er nicht stehend auf das gefährliche Tier.
Mit einem Knie auf dem Boden, hob er das rote Tuch muleta nach oben. Aber anstatt wie sonst auf die Bewegung des Tuches zu reagieren, ging der Stier auf den Körper des Stierkämpfers los.
Dreimal stach die Bestie auf Kopf und Brust ein, bevor die Assistenten Hilfe leisten konnten. Als sie den Verletzten abtransportierten, waren alle mit seinem Blut überströmt.
Sein Zustand ist äußerst kritisch.
Stierkampf ist umstritten
Die Unfälle der anderen beiden toreros Jiménez Fortes und Nazaré waren nicht minder brutal, aber ihre Verletzungen sind nicht so schwer.
Die corrida war vorzeitig beendet. Heute haben die Veranstalter alle weiteren Stierkämpfe, die für San Isidro geplant waren, abgesagt.
Dies geschah zum letzten Mal vor 35 Jahren. Im In- und Ausland ist das mörderische Spektakel höchst umstritten.
Bereits 1991 hatte die Autonome Region der Kanarischen Inseln den Stierkampf verboten, seit 2012 gilt per Gesetz dasselbe in Katalonien.
San Isidro ist das berühmteste Stadtfest in Madrid zu Ehren des gleichnamigen Schutzheiligen.
Den ganzen Mai über gibt es in Spaniens Hauptstadt neben Stierkampf viele Veranstaltungen von Jazz über Flamenco bis zu Theatervorstellungen.
Infos zum Stierkampf