Garzón verteidigt Assange
Alle spanischen Medien berichten heute darüber. Der ehemalige Untersuchungsrichter Baltasar Garzón wird die Verteidigung von Wikileaks-Gründer Julian Assange übernehmen. Beide trafen sich in London.
von Marcos Fernández Vacas
Wie El País berichtet, trafen sich beide in der Botschaft Ecuadors. Ecuador begrüßt Garzóns Einsatz für Assange. Der Wikileaks-Gründer ist seit Juli in der Botschaft und hat um politisches Asyl gebeten.
Gegen ihn laufen verschiedene Ermittlungsverfahren mehrerer Länder. Baltasar Garzón ist vor allem durch seine Untersuchungen gegen den ehemaligen Diktator Chiles Augusto Pinochet, den er 1998 verhaften ließ, weltweit bekannt.
Sorge um Assange
Die Pressesprecherin von Wikileaks, Kristinn Hrafnsson, bestätigte die Nachricht. Garzón wird die Verteidigung anführen.
Zusammen mit Assange hat er während eines privaten Treffens über die neue Strategie in dessen Fall gesprochen. Wikileaks zufolge ist Garzón sehr um Assange besorgt.
Er kritisiert das „Fehlen von Garantien“ im Umgang der Kläger mit dem Flüchtigen. Die Verfolgung hat „nicht reparable Konsequenzen für die physische und seelischen Gesundheit“ Assanges.
Garzóns Strategie
Die Verteidigung verfolgt augenscheinlich das Ziel, nicht nur die Person Assange, sondern auch die Enthüllungsplattform Wikileaks rechtlich zu schützen.
Es geht vor allem um die Untersuchungen und Prozesse, die seitens der USA drohen. Ende 2010 hatte Wikileaks geheime diplomatische US-Berichte veröffentlicht, in denen Stellungnahmen über andere Länder und deren Politiker zu lesen waren.
Die Regierung Ecuadors unterstützt den Einsatz Garzóns. Dieser ist Vorsitzender einer Anzahl von Rechtsexperten, die sich in diesem Fall einsetzen.