Weniger Hypotheken in Spanien

Durch Bankenkrise und hohe Arbeitslosigkeit kommt es zu immer weniger Kreditaufnahmen. Das Nationale Statistikamt Spaniens INE beziffert den Rückgang auf 32%.

von Marcos Fernández Vacas

Es scheint kein Ende der Immobilienkrise in Spanien zu geben. Immer weniger Menschen können sich den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung leisten.

Und den Banken fehlt immer mehr das flüssige Geld. Seit mehr als zwei Jahren hält die Talfahrt nun an.

Schlechtester Wert seit 2003

Lediglich 21.195 Hypotheken nahmen interessierte Käufer  im September auf. Das sind 32% weniger als im Vergleichsmonat des letzten Jahres, so das Nationale Statistikamt (Instituto Nacional de Estadística).

Es ist dies der schlechteste Wert seit 2003. In diesem Jahr fand die erste Erhebung zu diesem Thema statt.

Beim Vergleich des gesamten jetzigen Jahres mit dem vorherigen liegt der Wert sogar bei 34,4%. Im Mittel nehmen Spanier einen Kredit in Höhe von 109.503 Euro auf, das sind 8% weniger als im vergangenen Jahr.

Arbeitslosigkeit und Angst der Banken

Noch im August hatte die konservative PP-Regierung eine leichte Steigerung der vorhergehenden Monate als „gute Daten“ veröffentlicht.

Doch dies ist nicht mehr als eine Selbsttäuschung, da im Jahresvergleich die Hypothekenaufnahme gefallen ist. Trotz fallender Immobilienpreise und Steuervergünstigungen kommt keine Bewegung in diesen Wirtschaftszweig.

Ein Grund ist die enorme Arbeitslosigkeit, die sich mittlerweile auf die beängstigende 6 Millionen-Grenze zubewegt.

Die klammen Banken haben außerdem die Bedingungen für die Bewilligung einer Hypothek verschärft, da sie nicht mehr auf faulen Krediten sitzen bleiben wollen.