Barcelona gegen Bikinis und Shorts im Zentrum

Barcelonas Stadtverwaltung hat eine Kampagne gegen Touristen begonnen, die bei 27 Grad im Schatten in Badehose und Bikini Shoppen gehen und sich schwitzend mit glänzender Haut ins Restaurant setzen.

von Tobias Büscher

Barcelona debattiert es derzeit im großen Stil: nein, nicht die Burka, nicht die Ganzkörperbekleidung, sondern die Halbnackten in ihrer Stadt.

Sie kennen es ja schon von Fußballspielen, wo gröhlende Briten nach dem Spiel über die Rambles pöbeln.

Doch inzwischen sind bei steigenden Temperaturen auch ganz normale Familienväter mit nacktem Oberkörper unterwegs: in Gaudís Güell-Park, oder mitten auf den Alstadtplätzen, wie telemadrid berichtet.

Barcelona fürchtet um den guten Ruf

Nun geht die Stadt medial gegen die "Fleischshow" vor. In Medien wird das uralte Thema lanciert, und Hoteliers aufgefordert, ihren Gästen freundlich aber bestimmt etwas Benimm beizubringen:

Tenor: halbnackt am Strand ja, in der City nein.

Auch in der U-Bahn, finden die Barcelonesen, seien die schwitzenden Gäste mit nackter Haut eine Zumutung. Doch hinter der neuerlichen Kampagne steckt noch etwas ganz anders.

Die katalanische Metropole will sich nicht als Zentrum mit Billigstrand und Badelatschen verstanden wissen, sondern als Metropole der Kultur und Kongresse.

Und da passen zu leicht bekleidete Besucher im Stil von Malle einfach nicht ins Bild.

Kleines Knigge: blos nicht in Sandalen!

Nicht nur in Barcelona erntet Kopfschütteln, wer in Badehose durch den Corte Inglés läuft. Das gilt für andere Städte ebenfalls.

Und einer der schlimmsten Vergehen besonders deutscher Touristen landesweit: in Sandalen und mit Tennissocken in ein Restaurant gehen.

Darauf  sind die Spanier besonders allergisch, nicht nur die Katalanen aus Barcelona.