Spanien: Immobilienpreise leicht im Aufwind
In Spanien steigen die Preise für Immobilien wieder an. Laut der spanischen Notariatsvereinigung haben Ausländer im ersten Quartal rund 15.000 Appartements und Villen gekauft. Das ist ein Plus von 27%. Grund sind die niedrigen Preise. Eine Ferienwohnung an der Küste gibt es schon für 680 Euro pro Quadratmeter.
von Daniel Vogel
Auf den Balearen investieren vor allem wohlhabende Deutsche, Österreicher, Briten und Schweizer. Auf Ibiza kostet der Quadratmeter rund 3500 Euro, bei einfacher Lage. Auf der Lieblingsinsel der Deutschen Mallorca, kommt es laut David Scheffler vom Immobilienhändler Engel & Völkers zu regelrechten Bieterschlachten um die besten Objekte.
So kosten begehrte Villen im exklusiven Hafendorf Port d'Andratx bis zu 25.000 Euro pro Quadratmeter.
Nicht alle Regionen Spaniens profitieren
Doch nicht alle Regionen Spaniens profitieren vom neuerlichen Boom der Branche. Auf dem Festland entwickelt sich eine Zweiklassengesellschaft. Letztes Jahr kauften Ausländer in südlichen Urlaubsgebieten wie Andalusien 15% mehr Immobilien.
Zeitgleich meldet die Notarkammer einen Rückgang von 33% in der autonomen Region Galicien mit seiner Pilgermetropole Santiago de Compostela.
Weiterhin viele obdachlose Spanier
Verlierer dieser Entwicklung innerhalb der spanischen Immobilienkrise sind wieder die Bürger des Landes. Zwar meldet die Statistikbehörde Madrid einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal 2014 von 0,5%. Den mehr als 6 Millionen Arbeitslosen (entspricht einer Rate von 25%) hilft das aber nicht.
Sie können ihre Kredite nicht mehr bedienen und schon viele mussten ihre Häuser verlassen. Unterstützung vom Staat? Fehlanzeige. Die Regierung hat 40 Milliarden Euro aus ganz Europa zur Sanierung der Banken verwendet. Die hatten 2006 mit spekulativen Geschäften großen Anteil am Niedergang der spanischen Wirtschaft.
Siedlungen von Neubauten stehen schlüsselfertig leer, während gleichzeitig die Zahl der Obdachlosen steigt. Da kann es kein Trost sein, wenn einige reiche Europäer etwas mehr Immobilien kaufen als bisher.