Tempolimit in Spanien verschärft

 

Seit dem 7. März 2011 beträgt die Höchstgeschwindigkeit auf Spaniens Autobahnen 110 km/h statt bislang 120 km/h. Die Regierung will damit dem steigenden Ölpreis entgegenwirken. 

von Tobias Büscher

Spanier mit schnellen Autos war das Tempolimit auf Autobahnen schon immer ein Dorn im Auge, doch nun wird es noch verschärft. 10 km/h weniger, glaubt die Regierung von José-Luis Zapatero in Madrid, werde 15 Prozent Benzin einsparen und 11 Prozent Diesel.

Dies sei angesichts der Lage am Ölmarkt wegen den Krisen in Nordafrika unabdingbar. Wie die Tageszeitung El País heute mitteilt, sollen die Zugtickets für Renfe-Fahrten im Nah- und Mittelstreckenverkehr gleichzeitig um 5 Prozent gesenkt werden.

Keine Punkte, aber Geldstrafen

Vizepräsident Alfredo Pérez Rubalcaba erklärte gegenüber der Zeitung, wer trotzdem 120 fahre, müsse zwar mit Geldbußen rechnen, doch es gebe keine Punkte im Register.

"Wir verstehen, dass 120 km/h kein Verkehrsrisiko darstellt, es geht lediglich um Verbrauch und das sparen von Energie".

Opposition "entsetzt"

Die oppositionelle Partido Popular gibt sich entsetzt. So etwas sei bislang nur Franco eingefallen. Der hatte während der Ölkrise in den 70er Jahren tatsächlich vorübergehend ein Tempolimit eingeführt, wie viele demokratische Regierungen auch.

Und noch einer ist gar nicht einverstanden mit 110 km/h: der Rennfahrer Fernando Alonso.