Heißer Wahlkampf in Katalonien
Am kommenden Sonntag wählt Katalonien. Mal wieder geht es um die Themen Nation, Ausländer, Sprache und Abgrenzung von Madrid. Doch Beobachter haben diesmal landesweite Themen ausgemacht: Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit.
Von Tobias Büscher
Barcelona. Eigentlich sollte am Sonntag das brisante Fußballspiel Real Madrid gegen Barcelona ausgetragen werden, doch wegen der Wahl kicken die Kontrahenten diesmal einen Tag später.
Derweil scheint jetzt schon sicher: die bisher regierenden Sozialisten unter Jóse Montilla werden die Wahl wohl verlieren.
PP-Chefin als Videoheldin
Gute Chancen auf einen Wahlsieg hat die bürgerliche Partei CiU, während die sozialistische PSOE ihre Minderheitsregierung kaum aufrecht erhalten kann.
Denn die hohe Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Situation des ganzen Landes, das möglicherweise auch unter einen EU-Schutzschild muss, werden heißer diskutiert als übliche Themen vom reinen Katalanentum und den Ausländern.
"Makaber und brutal"
Was die konservative Volkpartei aber nicht daran hinderte, ihre Kandidatin als eine Art Lara Croft onnline zu stellen:
Alicia Sánchez Camacho war Hauptdarstellerin eines Videospiels auf der Parteihomepage und bekämpfte böse linke Randgruppen und Menschenschmuggler. „Makaber und brutal“ finden die katalanischen Grünen das naiv daherkommende Spielchen.