
Neue Partei in Asturien
Franciso Álvarez-Cascos, ein Urgestein der konservativen Partido Popular und einstiger Generalsekretär, will mit einer neuen Partei die Präsidentschaft der nordspanischen Region erringen.
von Tobias Büscher
Oviedo. Am 22. Mai 2011 wählt die Spanische Region Asturien ihren neuen Vorsitzenden. Und weil die PP ihr einstiges Schwergewicht Cascos nicht mehr im Rampenlicht sehen wollte, tritt er nun mit einer neuen Partei an: dem Foro Asturias.
Cascos wird Vorsitzender dieser Partei und trat gestern betont kämpferisch vor seinen Mitstreitern in Oviedo auf. Seine Partei, schmetterte er in das Mikrofon, werde "Asturien reformieren, modernisieren, voranbringen".
Asturien wählt eher links
Derzeitiger Präsident ist Vicente Alberto Álvarez Areces. Der Sozialist der PSOE regiert seit 2008 in Koalition mit der Vereinigten Linken, IU.
Sein Vorteil: er stammt aus Gijón (geb. 1943), in Castros dagegen sehen viele Asturianer noch den "Kettenhund" unter dem einstigen spanischen Präsidenten Aznar, geboren ist er 1947 in Madrid.
Asturien beachten internationale Medien kaum
Zwar ist mit Oscar Lafontaine in Deutschland vor Jahren ähnliches auf Landesebene passiert, doch dieser Fall und Nordspaniens Region Asturien allgemein stehen kaum im öffentlichen Interesse.
Anders als das östlich gelegene Baskenland macht sie ohnehin keine Schlagzeilen, anders als das westliche Galicien ist sie kein Pilgerziel wie Santiago de Compostela. Dabei hat die Region immer eine wichtige Rolle in Spanien gespielt.
Hier gründete sich im Mittelalter der Widerstand gegen die Mauren in Al Andaluz, hier stehen die schönsten frühromanischen Bauten des Landes. Asturiens Hochseefischer und Minenarbeiter waren ein wichtiger Motor der spanischen Wirtschaftsgeschichte.
Allerdings hat die traditionell eher linke Region nach der Franco-Dikatur nie den Status erreicht wie das Baskenland, Katalonien und Galicien: als "historische autonome Region" besondere regionale Rechte zu erhalten, etwa bei den Steuern.
Cascos setzt auf die üblichen Themen
Álvarez Cascos gestrige Rede wurde von den etablierten Parteien Asturiens kaum kommentiert. Dabei fällt eines auf.
Der Vollblutpolitiker aus Madrid will den asturischen Dialekt als Sprache verstanden wissen und nach allen Kräften fördern. Ihr Name: Bable.