Neue Wolfsfamilie im Nationalpark Guadarrama bei Madrid
Eine neue Wolfsfamilie lebt wieder in der Sierra de Guadarrama. Sie besteht aus drei Erwachsenen- und drei Jungtieren. Die Verantwortlichen für das Umland der Stadt Madrid werten dies als Beleg ihrer erfolgreichen Umweltpolitik.
von Marcos Fernández Vacas
Wölfe hatten sich im Nationalpark Guadarrama seit über 60 Jahren nicht mehr angesiedelt, sagte Borja Sarasola, Umweltminister der Autonomen Region Madrid, zu spanischen Medien. Da der Wolf ein sehr sensibles Tier ist, „mussten wir sehr vorsichtig sein“. Eine neue Fototechnik hat die Entdeckung möglich gemacht.
Neben Wölfen auch Biberratte und Kaiseradler
Forscher aus Andalusien haben die Wolfsfamilie in der Sierra de Guadarrama entdeckt, nachdem sie von den Behörden einen Forschungsauftrag bekommen hatten. Damit ist die Sierra von Guadarrama neben den Picos de Europa der zweite spanische Nationalpark mit dauerhaft lebenden Wölfen.
In der Sierra leben noch weitere seltene Tierarten, darunter der Schwarzgeier, der Kaiseradler, die Biberratte und der Schwarzstorch.
Angst vor dem Wolf unbegründet
Minister Sarsola betont, dass die Regierung von Madrid die Jagd nach dem Wolf strengstens untersagt, wobei er die Sorgen der Bauern durchaus versteht. Gerade im Grenzgebiet zur Provinz Segovia haben Wölfe mehrmals Schafe gerissen.
Doch im letzten Jahr hat die Regierung lediglich 6.000 Euro an Schadensersatz an die betroffenen Bauern bezahlt. Deshalb ruft der Politiker zur Ruhe und Besonnenheit gegenüber den wilden Tieren auf. Bis jetzt finden die Wölfe genug andere Nahrung in ihrem Revier.