Pilger fordern Brücke am Jakobsweg in Andalusien
Ein Verein aus Sevilla fordert mit Nachdruck den Bau einer Brücke am Pilgerweg Vía de la Plata nach Santiago de Compostela. Pilger aus dem Süden müssen den stadtnahen Fluss Arroyo de los Molinos bis jetzt zu Fuß durchqueren, was vor allem im Winter wegen des hohen Wasserpegels ein Abenteuer ist.
von Marcos Fernández Vacas
Der Verein Freunde des Jakobsweges aus Sevilla (Asociación Amigos del Camino de Santiago de Sevilla) verlangt schon seit Jahren eine Brücke in Guillena, einem kleinen Ort 15 km nördlich von Sevilla. Hier liegt der schwierigste Teil des Vía de la Plata (Silberweg), da der Fluss Arroyo de Los Molinos nach jedem stärkeren Regenguss überläuft und kaum passierbar ist.
Kampagne für den Brückenbau
Gerade im letzten Winter haben es die Pilger in Andalusien besonders schwer gehabt. Schon kurz nach dem Start in Sevilla dachten viele ans Aufgeben. Daher fordert der Sprecher des Pilgervereins Juan Ramos gegenüber spanischen Medien „bessere Bedingungen an diesem Punkt des Jakobsweges“. Eine Unterschriftenkampagne für den Bau einer kleinen Brücke ist bereits im Gange.
Sevilla ignoriert Wunsch der Pilger
Schon seit mehr als einem Jahrzehnt bittet der Pilgerverein aus Sevilla die Stadtverwaltung um einen Fußgängerübergang. 2010 nahmen die Verantwortlichen sogar in finanzieller Hinsicht das Projekt in Angriff und kamen auf eine Investitionssumme von fast 130.000 Euro.
Doch die Lokalregierung erteilte keine Bauerlaubnis und gab als Grund immer an, es sei kein Geld da, so Ramos. Doch die Pilger geben nicht auf, denn zu viele Menschen wollen den Vía de la Plata beschreiten. Allein im Mai waren dort 25.206 Peregrinos unterwegs.
Historischer Weg der Extraklasse
Der Silberweg führt von Andalusien aus durch die wunderschöne Extremadura. Einst war er eine Handelsroute der Römer, die Silber (plata) von den Minen Astorgas aus bis ans spanische Mittelmeer brachten und dort nach Italien verschifften. Als Pilgerweg nach Santiago de Compostela ist er heute auch bei Deutschen immer beliebter, die den Hauptweg Camino Francés über Burgos und León schon kennen beziehungsweise dem dortigen Rummel im Hochsommer entgehen wollen.
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