Proteste gegen Goldmine in Galicien
Die Proteste gegen den Betrieb einer Goldmine in der Provinz A Coruña weiten sich aus. Sogar eine Klage bei den europäischen Institutionen ist geplant. Dagegen locken neue Arbeitsplätze und monströse 2,3 Billionen Dollar an Gold.
von Marcos Fernández Vacas
Die Protestbewegung ‚Salvemos Cabana‘ (Lasst uns Cabana retten) droht mit dem Gang zu den europäischen Institutionen, falls der Betrieb der Goldmine des Unternehmens Corcoeste in La Coruña beginnt. Für die Gegner gehen der Umweltschutz und die Sicherheit der Einwohner vor. Die Regierung Galiciens tritt für Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Aufschwung der Region ein.
'Salvemos Cabana' gegen Goldminen-Projekt
Gegenüber der spanischen Presse gaben Vertreter von ‘Salvemos Cabana’ an, „alle Aktionsmöglichkeiten auszuloten“, um gegen die Regierung von Galicien vorzugehen. Diese wolle ein Projekt durchsetzen, das „mittel- und langfristig schlimmste Konsequenzen“ für die Landkreise Bergantiños und Costa da Morte mit sich bringt. Die Umweltschützer mahnen zur Vorsicht auch im Hinblick auf die Gesundheit der Einwohner dieser Regionen in A Coruña.
Arbeit für die Bevölkerung, doch keine Sicherheiten
Der Goldrausch in Carbana de Bergantiños begann vor einigen Monaten und spaltet die ansonsten friedliche Bevölkerung in zwei Lager. Die einen erhoffen sich Arbeit und wirtschaftlichen Aufschwung, die anderen sehen ihre Zukunft durch Umweltschäden auf Jahrzehnte bedroht.
Das kanadische Unternehmen Edwater-Río Narcea Gold Mines verspricht 271 neue Arbeitsplätze zu schaffen, was bei knapp 5.000 Einwohnern in der Region eine beachtliche Anzahl ist. Doch Sicherheitsgarantien will das Unternehmen nicht geben.
Dabei schätzt das Unternehmen den Wert auf 1.500 Millionen Unzen, das macht nach dem heutigen Goldpreis von etwa 1.570 Dollar pro Unze monströse 2,3 Billionen Dollar.
Das Wasser bleibt weg
Unterstützung bekommen die Protestler von vielen Seiten. Der BNG (Nationalistische Galicische Block) verlangt von der Xunta de Galicia, die Inbetriebnahme der Goldmine abzulehnen. Auch kamen letzte Woche 26 Personen aus dem Ort Tapia de Casariegos in Asturien an, die von ähnlichen Projekten betroffen sind und von ihren Erfahrungen berichten.
Die schlimmste Konsequenz ist der hohe Wasserverbrauch für den Abbau des Goldes. Für die Bevölkerung bleibt kaum Wasser mehr übrig und das wenige ist dann auch noch verschmutzt, so ein Sprecher der Bewegung ‚Salvemos Cabana‘. Außerdem ist die Verwendung von Zyankali äußerst gefährlich für die Umwelt.
Zehnmal so groß wie das Bernabéu-Stadion
Überhaupt bezichtigt ‚Salvemos Cabana‘ das Unternehmen Edwater-Río Narcea Gold Mines, falsch über die Dimensionen der Mine zu informieren. In Wirklichkeit wird sie die „Höhe einer Kathedrale erreichen, 1 km lang sein und 10 Millionen Kubikmeter umfassen, was der zehnfache Größe des Fußballstadions Santiago Bernabéu in Madrid entspricht“. Kein Pappenstiel also für die empfindliche Umwelt der Region.
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