Spaniens Jägerverband will Schutz vor Wanderern
Die Jäger in Spanien verhandeln mit der Regierung in Madrid über mehr Schutz während der Jagd. Zu bestimmten Zeiten gilt für Touristen und Wanderer in den Sierras und Naturparks möglicherweise schon bald: Zutritt vorübergehend verboten.
Spaniens Ministerium für Agrar und Umwelt hat derzeit Besuch von Andrés Gutiérrez Lara. Der Mann ist Chef des Spanischen Jägerverbandes und hat verlangt: Wanderwege sollen Touristen und anderen Besuchern zu bestimmten Zeiten unzugänglich gemacht werden. Grund: Jährlich kommt es zu rund zwei Dutzend Toten, weil Jäger einen Waldspaziergänger beispielsweise mit einem Wildschwein verwechselt haben. Geplant ist deshalb ein Ley de Montes, ein Gesetz der Berge. Argument: Es geht um die Sicherheit der Menschen.
Sollen die Pilzsammler doch woanders schnüffeln
Nicht nur wandernde Touristen stören die Jäger in Spanien. Auch die Pilzsammler stellen sich immer mal wieder zwischen Flinte und Rotwild. Da die Regierung noch zögert, versichert Lara: Zutritt verboten soll nur zu bestimmten Zeiten und bei der Großwildjagd gelten. Dann nämlich, wenn Gewehre mit einer Reichweite von bis zu 200 Metern auf Wildschweine und Rehe gerichtet sind.
Waidmanns Olé
Laut El País zeigt sich die konservative Regierung unter Mariano Rajoy derzeit offen für die Vorschläge. Dabei geht es nur um Gebiete in öffentlicher Hand. Wer in Zukunft in Spanien wandert, sollte sich also im Vorfeld besser beim örtlichen Tourismusbüro nach den Jagdzeiten erkundigen. Nicht betroffen sind übrigens die spanischen Nationalparks. Denn in Gebieten wie Aigüestortes, Monfrague und der Sierra Nevada gilt: Rehe abknallen verboten. tbWeiterführender Link: Spaniens Umwelt