Über zwei Millionen Spanier haben unterqualifizierte Jobs

In Spanien arbeiten 2,5 Millionen Menschen in unterqualifizierten Jobs. 1,3 Millionen Akademiker sind arbeitslos. Die spanische Gewerkschaft UGT kritisiert die Arbeitsmarktpolitik der konservativen Regierung.

von Marcos Fernández Vacas

Für die spanische Gewerkschaft UGT trägt das Kabinett Rajoy die Schuld an der Misere auf dem Arbeitsmarkt. Denn im Jahre 2007 gab es lediglich 382.000 arbeitslose Akademiker, nun sind es 1,3 Millionen. Das macht fast ein Viertel der Menschen ohne Beschäftigung in Spanien aus.

Arbeitskosten runter, Kündigungsschutz gelockert

Der Tageszeitung ABC zufolge liegt für die UGT das Problem in der Willkür der verantwortlichen Behörden und einer fehlgeleiteten Arbeitsmarktpolitik. So seien die Arbeitskosten auf Seiten der Unternehmen im zweiten Trimester dieses Jahres um 2,3% gefallen, die Gewinne wuchsen um 3%.

Zur gleichen Zeit lockerte die Politik den Kündigungsschutz. Daher ist es für Akademiker und anderen Arbeitnehmern äußerst schwierig, in ein geregeltes und langfristiges Arbeitsverhältnis zu kommen. Den Wettbewerb trägt die Wirtschaft auf dem Rücken der Angestellten und Arbeiter aus.

Gewerkschaft fordert mehr Fort- und Weiterbildung

Für die UGT ist klar: Es fehlt der Politik von Rajoy eine strategische Vision, die einen Wechsel des Produktionsmodells herbeiführt. Denn was macht die amtierende Regierung? Sie kürzt die Ausgaben für den Arbeitsmarkt um bisher 40 Milliarden Euro. Vier von zehn gemeldeten Arbeitslosen bekommen gar keine Hilfe. Armut und sozialer Ausschluss sind auf einem Höhepunkt gelangt. Um aus der Krise herauszukommen, braucht Spanien eine Reform des Arbeitsmarktes, die die eigentliche Arbeitssuche erleichtert und Fort- sowie Weiterbildung fördert. Dies ist die Grundlage einer modernen Arbeits- und Wirtschaftspolitik, die die Gewerkschaft UGT fordert.

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