Besucherrekord im spanischen Galicien

So viele Gäste wie im ersten Halbjahr 2015 hatte die nordwestspanische Region noch nie, selbst im Jakobsjahr 2010 nicht. Die Hotelbranche jubelt, doch nicht alle im Tourismussektor profitieren von den positiven Zahlen.

von Tobias Büscher

Politiker und Hotelchefs in Santiago de Compostela sind begeistert. Gestern haben sie vom Nationalen Statistikamt INE aus Madrid die Besucherzahlen für die Region Galicien vorgelegt bekommen. Demnach haben im 1. Halbjahr 2.414.948 Gäste in den Hotels, Hostals und auf den Campingplätzen übernachtet. Das ist Rekord bislang, und fast 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bei den Angestellten der Unterkünfte in Galicien wird das Amt konkret: 7.177 gibt es derzeit. Damit sind es kuriosweise aber weniger als 2014 (7.248).

Hoteliers kassieren über 500 Millionen Euro

Wie die Zeitung Faro de Vigo mitteilt, haben ausländische Besucher bis Ende August 2015 bereits knapp über 500 Millionen Euro für die Übernachtungen ausgegeben. Darunter sind vor allem Deutsche, Engländer, Franzosen und Portugiesen.Allerdings fokussiert sich der Tourismus in Nordwestspanien stark auf die Haupstadt Santiago de Compostela und Highlights wie den Cies-Inseln vor Vigo und dem Kathedralenstrand in Nordgalicien. Dorthin kommen im Hochsommer so viele Besucher, dass die Regierung die Mindestzahl begrenzen musste: mehr

Galicien, wie es kaum jemand kennt

Doch was Statistiken nicht erklären, ist die eigentliche Schönheit der nordwestspanischen Region. Denn wer Lalín besucht statt Finisterre, Muschelsammlerinnen in O Grove statt Souvenirshops in Santiago, der erlebt ein Urlaubsziel fern aller Klischees in Spanien.

Auch eine Rundreise durch den Süden lohnt sich. Südlich von Ourense beispielsweise gibt es keine riesigen Hotelklötze, dafür aber eine wunderbare Natur und Landhäuser, welche in den Statistiken der INE gar nicht auftauchen.