Fluglotsen-Streik in Spanien

Passagiere ärgern sich in Spanien über Flughafen-Streiks ähnlich wie in Deutschland Reisende über die Bahn. An vier Tagen im Juni legen nun die Fluglotsen im südeuropäischen Urlaubsland die Arbeit nieder. Nur ist der Grund nicht das liebe Geld, sondern ein Rechtsstreit aus dem Jahre 2010.

von Marcos Fernández Vacas

Aufgerufen hat die Fluglotsen-Gewerkschaft Unión Sindical de Controladores Aéreos zum Streik an den Tagen 8., 10., 12. und 14. Juni. Außerdem fallen die Flüge nur an 2 Stunden jeweils in der Morgen- und Nachmittagsschicht aus. Also bleibt genug Zeit für die Passagiere zum Umbuchen.

Fluglotsen standen unter Verdacht

Der Streik ist ein Protest gegen das staatliche Luftfahrtunternehmen  ENAIRE, so die Tageszeitung Expansión. Im Dezember 2010 hatte das Tochterunternehmen von AENA, das den inländischen Flugverkehr betreut, 61  Fluglotsen sanktioniert.

Der darauffolgende Arbeitsstreik hatte den Luftraum in Spanien 43 Tage lang lahmgelegt. Zusammen mit der damaligen Regierung Zapatero verdächtigte ENAIRE die Fluglotsen, unrechtmäßig ihre Arbeitsplätze verlassen zu haben. Seitdem streiten die Parteien vor Gericht.

Fast alle Fälle sind zu den Akten gelegt

In 20 Gerichten Spaniens haben die Richter die Fälle nun zu den Akten legen. Nur in Madrid und in Palma de Mallorca gehen die Klagen weiter. Der Richter in der spanischen Hauptstadt geht von einem geplanten Aufruhr aus, für den 113 Fluglotsen und einige wenige Arbeitnehmervertreter verantwortlich sind. Für die Fluglotsen-Gewerkschaft USCA ist dies ein unhaltbarer rechtlicher Zustand.

Allerdings geht sie auch von einem baldigen Ende der Verhandlung aus.

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Flughafen Barajas

Ersatzausweis am Flughafen

Literatur-Tipp

Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu: