Spaniens Jugend im Abseits
In Spanien stehen junge Menschen im gesellschaftlichen Abseits. Rund 20% haben weder Arbeit noch machen sie eine Ausbildung. Schlimm sieht es laut OECD auch mit der Lesekompetenz aus.
von Marcos Fernández Vacas
Laut einer Studie der internationalen Organisation zeigen rund 10 Millionen Spanier große Schwächen beim Lesen. Mitten in der Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit ist das ein enormer Nachteil für die Betroffenen. Dem Land fehlen in der Zukunft die produktiven Kräfte.
Viele Schulabbrecher
Letzte Woche hatten verschiedene Medien die Studie der OECD veröffentlicht. Im internationalen Ranking steht Spanien damit an viertletzter Stelle fortgeschrittener Länder. Nur noch Italien, Griechenland und Mexiko sind noch weiter hinten.
Viele Schüler müssen die Klasse wiederholen oder verlassen die Schule frühzeitig. Arbeitgeber stehen diesem Fakt ablehnend gegenüber. So hat eine große Anzahl von Jugendlichen keine Perspektive und verschwendet ihre Zeit im Haus ihrer Eltern.
Kritik am spanischen Schulsystem
Ein Problem ist dabei das vielfach kritisierte Schulsystem, die schlechte Ausbildung der Lehrer insbesondere in den Sprachfächern und die von Eltern und Experten kritisierten Schulbücher. Die sogenannten libros de textos bauen demnach nur aufs bloße Auswendiglernen.
Hinzu kommen die hohen Kosten der Bücher, die das Budget vieler Familien bei über 300 Euro im Schulhalbjahr übersteigt. Die konservative Regierung der Partido Popular hat mit ihren Einsparungen bei der Bildungspolitik die Lage verschärft. Ende des Jahres stehen Wahlen an, die vielleicht einen Wandel herbeiführen.
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