E.ON verabschiedet sich aus Spanien
Die eigene Geschäftspolitik zwingt E.ON Spanien zu verlassen. Für 2,5 Milliarden Euro gehen alle dort liegenden Bereiche des deutschen Energieunternehmens an den australischen Investor Macquarie. Letzte Konsequenz beim unaufhaltsamen Wertverfall aller Aktiva.
von Marcos Fernández Vacas
Bereits am Sonntag teilte E.ON den Konzernumbau der Presse mit. Die deutschen Medien gaben jedoch nur die Aufspaltung des Unternehmens aufgrund der Energiewende in Deutschland wider.
Zusätzlich hat E.ON mit harten Verlusten auch in Spanien zu kämpfen.
Knockout durch milliardenschwere Verluste
Hinzu kommen dieselben Schwierigkeiten in Portugal. Deshalb trennt sich E.ON von der konventionellen Stromerzeugung durch Kraftwerke. Denn der kalkulierte Werteverlust für das Jahr 2014 in diesem Bereich liegt nach eigenen Angaben wohl bei 4,5 Milliarden Euro.
Aus den roten Zahlen kommt der Energieriese mit seiner alten Geschäftspolitik nicht mehr heraus. Auch die systematische Suche nach Energieressourcen wie etwa Gasfelder gibt das Unternehmen auf.
Das übernimmt in Zukunft Macquarie aus Australien, der sich als Investor parallel auch den Erneuerbaren Energien zuwendet.
Spanien ist energiepolitisch ein schwieriges Pflaster
Nun liegt alles in der Hand der Australier, die nun die neuen Partner für die spanischen Vertreiber sind. „Wir sind glücklich, in Macquarie einen guten Unternehmer für unsere Angestellten gefunden zu haben, den wir schon seit dem Verkauf des Gasnetzes in Deutschland kennen“, so E.ON-Chef Teyssen in der öffentlichen Erklärung.
Nach sechs Jahren auf dem spanischen Markt eine mehr als optimistische Auskunft. Denn seitdem hatte der Konzern mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen, die auch politisch motiviert sind.
Denn die nationalen Energieriesen ENDESA und Repsol sind mit ihren zehntausenden Angestellten die Lieblinge der Volksparteien PP und PSOE.
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