Franz-Kafka-Preis für Eduardo Mendoza

Der durch seine Krimis bekannte spanische Autor Eduardo Mendoza erhält den Kafka-Literaturpreis. Vor allem die humanistische Sicht und den Humor hob die internationale Jury hervor. Ende Oktober ist die Preisverleihung in Prag.

von Marcos Fernández Vacas

Sein Debütroman Die Wahrheit über den Fall Savolta fand bei den Literaturexperten der Franz-Kafka-Gesellschaft besondere Beachtung.

In einzigartiger Weise seien in diesem Roman die politischen Ereignisse im Barcelona der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählt. Bekannte Preisträger vor Mendoza waren Philip Roth oder Peter Handke.

Menschliche Sichtweise und bissiger Humor

Laut Tagezeitung El Mundo hebt die Jury der Franz-Kafka-Gesellschaft „die menschliche Sichtweise der Ereignisse und den bissigen Humor“ im Werk von Eduardo Mendoza hervor.

Das zeigt sich nicht nur in seinem Erstlingswerk aus dem Jahre 1973, das der Zensur während der Franco-Zeit unterlag. Publikumsrenner sind Bücher wie der Krimi Das Geheimnis der verhexten Krypta oder Ohne Nachrichten von Gurb.

Im letzteren Werk geht es in einer skurrilen Geschichte um einen desorientierten Alien im Barcelona der 80er Jahre auf der Suche nach seinem Alien-Freund.

Vom Juristen zum Romancier

Eduardo Mendoza kam am 11. Januar 1943 in Barcelona auf die Welt. Von Hause aus ist er gelernter Jurist. Anfang der 70er Jahre verschlug es ihn in die USA.

Dort war er fast zehn Jahre lang Übersetzer bei der UNO. Nach den ersten großen Erfolgen entschied er sich dann, als freier Schriftsteller tätig zu sein.

Er schreibt sowohl auf Spanisch als auch Katalanisch. Sein größter Erfolg ist Die Stadt der Wunder. Viele seiner Werke sind ins Deutsche übersetzt, da er hier ein großes Publikum hat.

Unter den vielen Preisen sticht der renommierte Premio Planeta aus dem Jahre 2010 hervor.

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