Illegale Packdienste am Flughafen von Madrid

Im Flughafen von Madrid treiben illegale Packdienste ihr Unwesen. Die organisierten Banden bedrohen sogar Angestellte und Fluggäste. Kritik der Kunden geht an die überhöhten Preise am Airport Barajas.

von Marcos Fernández Vacas

Nach ersten Schätzungen operieren ungefähr 50 illegale Packer am Adolfo Suárez-Flughafen von Madrid. Die legalen Angestellten gehen auch juristisch in die Offensive. Denn es gehen massiv Arbeitsplätze verloren.

Verführerisch ist der Preis der illegalen Angebote

Mittlerweile ist es schon völlig normal, am internationalen Adolfo Suárez-Flughafen in Madrid anzukommen und Nicht-Angestellte bieten das Folieren des Gepäcks an. Meistens sind es Ausländer.

Unschlagbar ist der Preis, nämlich 5 Euro. Im Normalfall zahlt der Passagier in Madrid fast 7 Euro, mit Versicherung 11 Euro. Es kommt darauf an, in welchem Terminal er sich befindet.

Aber die Angebote überschreiten die Grenze der Legalität. Es geht sogar noch weiter. Die Betreuer der Foliermaschinen sind regelmäßig den Drohungen der Kriminellen ausgesetzt.

Sicherheit der Angestellten ist gefährdet

„Mir haben sie die Reifen zerstochen und mit einer Vergewaltigung gedroht“, so eine anonym bleibende Angestellte zur Tageszeitung ABC.

Deshalb parkt sie ihr Auto nun außerhalb des Flughafens und fährt mit dem Bus zu ihrem Terminal. Klagen sind schon vor einem Jahr vor Gericht gekommen. Jedoch schieben sich Polizei, private Wachdienste und Flughafen-Betreiber Aena gegenseitig die Zuständigkeit zu.

Hinzu kommt die gute Organisation der Banden. Immer stehen ein oder zwei von ihnen Schmiere. Ist der Sicherheitsdienst im Anmarsch, sind sie schon über alle Berge.

Ein Viertel der Belegschaft verliert den Arbeitsplatz

Für die Kunden gibt es natürlich keinerlei Garantie. Bei einem Schaden des Gepäcks oder den Raub des Inhalts kommt in diesem Falle niemand auf. Trotzdem nehmen viele den Dienst in Anspruch.

Vor allem Familien mit mehreren Kindern, wo jeder sein Köfferchen hat, sparen eine Menge Geld. Das Unternehmen Safebag sieht auch die Arbeitsplätze gefährdet.

Nach eigenen Angaben hat es durch die illegale Tätigkeit so viel Umsatz eingebüßt, dass es 25% der Belegschaft kündigen musste.

Inwieweit sich dieser Dorn im Auge des Flughafens ausweitet, bleibt abzuwarten. Spätestens vor dem Sommer des nächsten Jahres sollte dieses Problem gelöst sein.

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