Asturiens Erz-Katholiken gegen Sünde am Strand

Spanien hat mal wieder ein wunderbares Sommerthema. Eine radikal-katholische Gemeinschaft in Asturien namens Karlisten von Avilés ist gegen das gemeinsame Baden von Frauen und Männern am Strand. Das soll der Sünde des Fleisches Abhilfe schaffen.

von  Marcos Fernández Vacas

Auch für Frei- und Hallenbäder wünscht sich der Verein Círculo Tradicionalista Pedro Menéndez de Avilés eine Geschlechtertrennung, also Bäder nur für Männer und solche nur für Frauen. Das soll sogar schon für Kinder gelten.

An den Playas lauern Sünde und Skandal

Das Sommer-Motto der Karlisten* lautet wörtlich: "Gehe nicht zu gemischten Stränden! Katholik, bewahre deinen Anstand." So steht es auf der Facebook-Seite der Erz-Katholiken. Am besten meidet der Gläubige nach Ansicht der radikalen Frömmler vor allem die einladenden Küstengebiete. So kommt Verführerisches erst gar nicht auf. Denn Bäder und Strände sind „beste Gelegenheit für Sünde und Skandal“.

Frauen sollen einen Badeanzug mit Rock tragen

Demnach sind Bäder sogar noch heikler als die Strände, da man dort näher aneinander sitzt. Wichtig sind den Karlisten auch sittsame Badeanzüge. Vor allem soll bei den Frauen der gesamte Rumpf bedeckt sein. Unerlässlich sei auch ein kleiner Rock, der beim Ausstieg aus dem Wasser den Übergang des Oberschenkels zum Becken bedeckt. Männer sollten nicht allzu viel Wert auf sportliches Aussehen legen.

Da gehen die Ultra-Katholiken aus Asturien aber nicht ins muskulöse Detail. Eins ist jedoch seltsam, worauf das digitale Nachrichtenportal eldiario.es hinweist: Nacktbaden ist für die selbsternannten Sittenwächter in Ordnung, aber bitte dezent - und selbstverständlich getrennt.*Die Karlisten sind eine konservative Bewegung, die im 19. Jh. aus einer katholisch-monarchistischen Strömung entstand. Bis heute sind sie Gegner einer liberalen Gesellschaftsordnung.

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Literatur-Tipp

Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu: