Frühlingsfest in Sevilla

Vom 12. bis zum 17. April feiert Sevilla das Frühlingsfest Feria de Abril. Ursprünglich eine Messe für den Verkauf von Pferden und Kutschen, ist es nun die größte Fiesta Andalusiens. Frauen tragen Flamenco-Kleider, Männer schwitzen im Anzug mit Krawatte.

von Marcos Fernández Vacas

Und überall im Viertel Los Remedios erklingt Flamenco. Denn dieser Ort gilt als eine der Wiegen der traditionellen Musik aus Andalusien. Aber es geht auch um leckere Tapas. Aus Sevilla kommen nämlich die kleinen Häppchen ursprünglich.

Flamenco-Tanz steht im Fokus

Dieses Jahr legen die Veranstalter den Schwerpunkt auf den Flamenco-Tanz. Eine Verneigung vor der Tradition dieser Kunstform, die die Lehrer in der  Tanzschule Conservatorio Superior de Danza de Sevilla pflegen. So ist auch das diesjährige Hauptportal am Eingang zum Festviertel dem Bau der Schule nachempfunden. Fast 500 000 Euro hat das mit tausenden von Birnen geschmückte Werk gekostet.

Volksfest als Wirtschaftsfaktor

Laut der Tageszeitung La Vanguardia sind die Festtage in Sevilla gut für die Wirtschaft in der Hauptstadt der Region Andalusien. Experten rechnen mit über 400.000 Jobs, die aber befristet sind. Wirtschaftsprofessor Luis de Palma von der dortigen Universität rechnet mit Einnahmen von über 900 Millionen Euro. Damit erzielt das Volksfest in Sevilla über 2,6% des regionalen BIP des gesamten Jahres. Für die eher landwirtschaftlich geprägte Region Südspaniens ein wahrer Segen.

Familien im Festzelt

Das liegt nicht nur an den Massen von Besuchern und Touristen, die für die wenigen Tagen in die Stadt kommen und die Hotels der Stadt schon Monate im Voraus buchen. Lokale Unternehmen profitieren enorm. In der Festwoche selbst sind über tausend Stände aufgebaut, die jeweils einer Familie gehören. Nach altem andalusischem Brauch besuchen sich miteinander bekannte Familien in ihren Zelten, tanzen Flamenco, lachen und essen selbstgemachte Tapas. Die meisten Sevillanos haben frei, die Schulen geschlossen. Keine Limits in der Feria de Abril.

 

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Literatur-Tipp

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