Pontevedra: Franco verliert Ehrenpräsidentschaft

Spaniens Stadt Pontevedra entzieht dem ehemaligen Diktator Franco die Ehrenpräsidentschaft. Seit dem Jahr 1952 hatte der Alleinherrscher diese Auszeichnung inne. Galicische Nationalisten und Sozialisten ziehen dabei an einem Strang.

von Marcos Fernández Vacas

Die oppositionelle konservative PP ist natürlich dagegen. Für sie ist es Salz auf die historischen Wunden. Die Regierung der galicischen Provinzhauptstadt legt aber nach. Es bleibt nicht nur beim Kasus Franco, auch Calvo Sotelo gerät ins Visier der regierenden Politiker.

Märtyrer der Rechtsextremen

Dieser gilt als Märtyrer der rechtsextremen Falangisten, der noch vor der Franco-Diktatur einem Attentat zum Opfer fiel. Mutmaßlich von Republikanern erschossen. Sein Tod gilt als Tropfen auf dem heißen Stein in der Konfliktsituation, die das politische Spanien damals erlebte. Vier Tage später putschten Franco und andere Militärs gegen die demokratisch gewählte Volksfrontregierung der Zweiten Republik. Der Spanische Bürgerkrieg begann am 17. Juli 1936, sein Ende kam im April 1939.

Parlament war Teil des diktatorischen Systems

Gegenüber der Tageszeitung El Diario Vasco rechtfertigt der Kultsprecher der Nationalisten Bloque Nacionalista Galego, Xosé Leal, den Vorstoß im Parlament.

„Es ist eine klare ethische und politische Pflicht“, da auch ehemalige Politiker und Beamte Pontevedras vom franquistischem Regime Repressalien erfahren hatten. Franco starb bereits 1975. Und erst vor wenigen Jahren verschwanden Straßennamen und sogar Statuen des Diktators aus so manchen Stadtzentren, darunter in Santander und Ferrol, der Geburtsstadt des Caudillo.

Weitere Links:

Infos zum langen Schatten Francos