Jeder 4. Spanier wohnt alleine

Spaniens Gesellschaft ist im Wandel. Junge Menschen verlassen das Land auf der Suche nach Arbeit. In der Folge wird es leerer in den Wohnungen. Jeder vierte Spanier, ergab jetzt eine Untersuchung, lebt inzwischen alleine. Doch die Wirtschaft erholt sich allmählich.

Wie der spanische TV-Sender RTVE mitteilt, gibt es aktuell 4,5 Millionen Singlehaushalte, das betrifft 24,8 Prozent der Bevölkerung.

Bis 35 im Kinderzimmer

Die meisten Alleinwohnenden, so das spanische Statistikamt INE, sind Frauen ab 65. Zeitgleich leben 21,7 Prozent der Haushalte ohne Kind.

Und: Jeder dritte Spanier zwischen 24 und 35 Jahren findet keinen Weg in die Unabhängigkeit von den Eltern.

Diese sechs Millionen Spanier haben schlicht kein Geld für eine eigene Wohnung. Die Arbeitslosigkeit im Land liegt bei 24,3 Prozent.

Wirtschaft erhohlt sich allmählich

Spaniens Gesellschaft hat sich also im Zuge der Wirtschaftskrise seit 2006 stark gewandelt. In Scharen haben junge Spanier das Land verlassen und suchten Jobs im Ausland, darunter auch in Deutschland.

Erst 2013 war es mit der Rezession vorbei. Die spanische Wirtschaft erholt sich seither allmählich. Durch das günstige Öl und den schwachen Euro steigen die Exporte von Schinken, Safran und Seats.

In Zahlen ausgedrückt: Das Bruttoinlandprodukt in Spanien ist 2014 um 1,4 Prozent gestiegen. Für 2015 liegen die Prognosen bei 2,5 Prozent. Und so könnten in Zukunft auch die Statistiken zu den Haushalten wieder besser aussehen. (tb)

Literatur-Tipp

Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu: