Spanien setzt den Plan für Energiesicherheit weiter um 

Licht aus um 22 Uhr. 19 Grad in Kinos, Büros und auf Flughäfen. Spaniens Regierung setzt den sogenannten Plan für mehr Energiesicherheit weiter durch. Laut Pressemitteilung profitieren davon bereits vier von zehn Haushalte im Land.

Von Tobias Büscher

Regierungssprecherin Isabel Rodríguez zufolge werden Selbständige, Familien und Unternehmen mit rund drei Milliarden Euro unterstützt. Vor allem solche, die sich „um die gesellschaftliche Mehrheit kümmern und die Schwächsten nicht vergessen“. 

„Sparen alleine reicht nicht“

Die Spanier gehören zu den ersten in Europa, die den Energieverbrauch in Büros, Bahnhöfen, Einkaufszentren und auch Privathaushalten gesenkt haben und die Bürger zum Stromsparen verpflichten. 

Der Plan der Spanier besteht im Kern aus drei Punkten: Verbraucherschutz, Energiewende und gedrosselte Klimaanlagen. Er soll mindestens bis Ende 2023 gelten. 

1,7 Millionen Familien profitieren von den wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen bereits, wenn sie ihre Heizkessel modernisieren und unter 28.000 Euro im Jahr verdienen. Mit Steuersenkungen und effizienterem Heizen sei eine „Einsparung von rund 50 %“ möglich. 

Licht aus, Schal an

Bereits im August hatte die spanische Regierung verordnet, dass die Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden im Sommer auf maximal 27 Grad herunterkühlen dürfen und im Winter nur noch 19 Grad Wärme spenden, was im heißen Andalusien ganz anders wirkt als in der baskischen Gebirgswelt.

Solche verordneten Sparmaßnahmen hat die Ampelkoalition in Berlin bislang vermieden. Und das löst nicht nur in Madrid Erstaunen aus.. Die Tagesschau titelte: „Spaniens Solidarität – für Deutschland beschämend“. (tb)