Spaniens Frauenkarawanen

In Spanien ist ein Streit ausgebrochen um die sogenannten Frauenkarawanen. Einsame Männer in den Dörfern suchen einsame Stadtfrauen. Als unlängst 55 Señoras aus Madrid mittels Partnervermittlung in ein abgelegenes Kaff in der Extremadura fuhren, tobten die Medien. Dabei ist das Thema Jahrzehnte alt.

von Tobias Büscher

Fakt ist: viele Dörfer in Spanien sterben aus. Fakt ist auch: Viele Frauen in den Städten sind so einsam wie die Männer auf dem Land. Und so hat eine Partnervermittlungsagentur inzwischen Erfolg. Ihr Name: Caravana de Mujeres.

Auf der Homepage ist gleich oben ein großer Bus zu sehen. In dem fahren die Frauen in die Käffer Spaniens und treffen sich mit den einsamen Männern an der Hotelbar.

Diese zahlen rund 50 Euro. Und viele Frauen, die dabei mitmachen, sind aus Lateinamerika.

"Frauen als Köder"

Die Aktionen lösen immer heftigen Protest aus. Selbst die FAZ fragt: "Frauen als Köder?". Hintergrund: Im Internet machen Kritiker gegen die kommerzielle Partnervermittlung mobil.

Frauen, erst recht in schwierigen finanziellen Verhältnissen, seien doch keine Köder, keine Ware.

Es begann in den Pyrenäen

Dabei hat die Brautshow in Spanien schon lange Tradition. Sie begann am 2. Januar 1985, als Bergbauern in den Pyrenäen einen Western guckten mit Namen "Westward the Woman".

Darin zieht eine Frauenkarawane zu einsamen Männern in Kalifornien. Die Männer gaben daraufhin eine Anzeige in der Lokalzeitung heraus. Und dann wurde das Dorf mit Liebesbriefen überflutet. Die ganze Geschichte lesen Sie hier

Literatur-Tipp

Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu:

zm