Firmen kehren Katalonien den Rücken zu
Hunderte von Unternehmen verlassen Spaniens nordöstliche Region Katalonien. Vor allem seitdem das Parlament Ende September die Resolution zur Unabhängigkeit von Spanien verabschiedet hat. Die rechtliche Unsicherheit zwingt sie zu diesem Schritt.
von Marcos Fernández Vacas
Viele Firmen haben ihren Hauptsitz in andere Regionen oder Städte wie etwa Madrid verlagert. Darunter so wichtige wie Suez, der Hauptanteilseigner der Wasserwerke von Barcelona Agbar oder auch der Lebensmittelhersteller Valls Company.
Separatismus vertreibt über 3000 Firmen
Laut El País haben in diesem Jahr 2015 bereits 683 Unternehmen dem wirtschaftsstarken Katalonien den Rücken zugekehrt. Seit der 2012 durch Neuwahlen erstarkten separatistischen Politik von Artur Mas sind es sogar fast 3000 Firmen. Besonders attraktive Regionen für einen neuen Firmensitz sind die spanische Hauptstadt, Andalusien, Aragón, Valencia und die Balearen. Selbst katalanische Unternehmer wie Jordi Clos , Chef von Derby Hotels, ziehen weg. Ihn hat es nach Madrid verschlagen.
Deutlich weniger Steuereinnahmen
Der wirtschaftliche Verlust ist enorm. Nach Schätzungen der Experten ist dieses Jahr ein Umsatzvolumen von 1,5 Milliarden Euro nicht mehr Bestandteil der Geschäfte in Katalonien. Dadurch sinken die Steuereinnahmen, die die am höchsten verschuldete Region Spaniens bitter nötig hat, auch wenn der Tourismus bislang blüht wie eh und je. Im Fall einer Abspaltung von Spanien werden noch viele weitere Firmen ihren Hauptsitz in Katalonien schließen. Dazu könnten auch deutsche Unternehmen gehören, darunter BASF.
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Literatur-Tipp
Muschelmord, Tod auf dem Jakobsweg. Der Krimi. Ein Polizist ermittelt undercover im Pilgermilieu: