PSOE gewinnt Regionalwahlen in Andalusien
Frankreich rückt nach rechts. Doch in Südspanien haben die Bürger gestern klar links gewählt. Hier sind die Konservativen die Verlierer, die PSOE eindeutig stärkste Partei.
von Marcos Fernández
Die Sozialisten holten 47 der insgesamt 109 Sitze im Parlament, die konservative PP 33. Noch bedeutender auf dem politischen Parkett Spaniens ist der Erfolg der neuen Linksformation Podemos.
Sie erreicht beim ersten Anlauf in Andalusien satte 15 Sitze, die Kommunisten dagegen nur 5.
PSOE regiert in Andalusien
Dies ist in Andalusien eine klare Bestätigung der Politik der Sozialisten. Die regierende Präsidentin Susana Díaz ist sich laut El País sicher: „Nun regiere ich alleine.“ Ihr Problem war in der letzten Legislaturperiode die Stärke der PP.
Die durch Korruptionsskandale geschwächten Konservativen traten in vielen Projekten als Hemmschuh im Parlament auf. Auch deshalb war Díaz´ Vorgänger im August 2013 zurückgetreten.
Neue Kraft Podemos ist erfolgreich
Zwar hat die PSOE knapp die absolute Mehrheit verpasst. Doch gehen viele politische Beobachter von einer stabilen Regierungspolitik in den nächsten vier Jahren aus.
Denn sowohl Podemos als auch die vierte neue Kraft Ciudadanos sind zu sehr inhaltlich auf eine nachhaltige Reformpolitik aus.
Zwar zählen sie auch die PSOE zur Kaste der korrupten Politiker, doch hoffen sie nun auf die Kompromissfähigkeit der Arbeiterpartei im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.
Traditionell ist Andalusien linksorientiert
Weiterhin ist die Wahlbeteiligung gering, doch sind mehr Andalusier zur Wahlurne gegangen als 2012. Fast 64% gaben ihren Stimmzettel ab, vor allem in Jaén gab es einen echten Run um die Parlamentswahl.
Hier haben fast Dreiviertel der Einheimischen gewählt. Traditionell ist Andalusien politisch linksorientiert. Seit den ersten Regionalwahlen 1978 regiert die PSOE, die dabei auch Koalitionen mit Izquierda Unida eingegangen ist.
Einer der berühmtesten PSOE-Politiker aus Andalusien ist der Ex-Premier Felipe González.
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