Zuwachs von Eukalyptusbäumen in Galicien
Die zu Recht auf ihre grüne Vegetation stolze nordwestspanische Region Galicien verzeichnet einen hohen Zuwachs an Eukalyptusbäume. Es ist das Ergebnis einer politisch gewollten Aufforstung.
von Marcos Fernández Vacas
Und das, obwohl Galicien eine der am meisten von Waldbränden heimgesuchten Regionen Spaniens ist. Dennoch ist der Baumbestand um über 80% in zehn Jahren gestiegen. Wirtschaftlich ist das Eukalyptusholz ein Segen, denn die Nachfrage der Holz- und Papierindustrie ist hoch.
Der Nutzen des Eukalyptus ist umstritten
Dabei ist der Nutzen des Eukalyptus nicht unumstritten. Im Parlament streiten die Parteien laut der Tageszeitung La Voz de Galicia nicht erst jetzt um diese umweltpolitische Maßnahme. Wissenschaftlichen Studien zufolge hat der Eukalyptusbaum einen negativen Einfluss auf die Biodiversität der Bodenpflanzen. Außerdem entzieht er anderen Bäumen das Wasser und wegen dem Öl unter der Rinde brennt er schnell. Befürworter weisen auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem berüchtigten Kornkäfer hin, was im Interesse der Holzindustrie liegt.
Samen kamen aus Australien nach Spanien
In Spanien führte ein gewisser Missionar Fray Rosendo Salvado den Eukalyptusbaum ein. Genauer gesagt, er schickte Mitte des 19. Jahrhunderts einige Samen aus Australien an seine Familie. Die lebten ausgerechnet in Galicien, im charmanten Tuy. Von dort breitete sich die Pflanze über viele Regionen der Iberischen Halbinsel aus. Besonders bekannt ist aber der märchenhafte Eukalyptuswald auf La Gomera mit vier verschiedenen Arten. Da lohnt sich der Besuch für Wanderer, die an Botanik interessiert sind.
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Literatur-Tipp
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