Streit um Weihnachtskrippe in Madrid

Kurz vor der Adventszeit herrscht ein feuriger Krippen-Streit in Madrid. Die neue Stadtverwaltung wollte ursprünglich das bekannte Weihnachtssymbol vom Plaza de Cibeles entfernen. Jetzt soll eine reduzierte Version die Gläubigen erfreuen.

von Marcos Fernández Vacas

Bei der politischen und wirtschaftlichen Situation des Landes glaubt man es kaum, aber über den Standort einer Weihnachtskrippe debattiert die Öffentlichkeit in Madrid rabiat seit Wochen. Dabei steht das linke Bürgermeisteramt unter Manuela Carmena unter dem Generalverdacht, gegen Katholiken zu agieren.

Konservative sehen Angriff auf Katholizismus

Dabei hatte Carmena Ende Oktober nur darüber nachgedacht, die Weihnachtskrippe vom Palacio de Cibeles an einen anderen Ort zu verlegen. Sofort war der Aufschrei beim politischen Gegner groß.  Die neuen Konservativen von Ciudadanos protestierten:.„Eine Krippe stört doch keinen. Das verwandelt sich langsam in ein prohibitionistisches Bürgermeisteramt“, so Sprecherin Begoña Villacís zur spanischen Presse. Ihr zufolge will Carmena die katholische Tradition in Madrid zerstören. Erstaunlich dabei ist: Die Krippe im Palacio de Cibeles ist gar nicht so traditionell, sie steht erst seit 2011 dort.

Weihnachstkrippe in der Light-Version

Langsam kehrt aber Ruhe ein in den unfriedlichen Weihnachtsstreit. Das Bürgermeisteramt versichert nun, die Weihnachtskrippe an ihrem Standort Palacio de Cibeles zu belassen. Jedoch ist sie kleiner: Statt 50 m² und 200 Figuren – wie letztes Jahr – spielt sich die Geburt des Christkindes jetzt auf 8 m² ab, nur 50 Figuren sind beteiligt. Aber dafür hat sich die Stadtpolitik entschieden, noch drei weitere Krippen aufzustellen. Bunt leuchtet es dieses Jahr auch in Casa de la Villa, Museo de los Orígenes  und Museo de la Historia.

 

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