
Spaniens Katholische Kirche vertreibt Störche
Die Katholische Kirche in Spanien geht gegen Störche vor. Deren Nester und die Aufzucht der Nachkommen gefährden die Substanz vieler altehrwürdiger Bauten. Besonders prekär ist die Lage in Kastilien. Vogelfreunde pochen auf den Tierschutz.
von Marcos Fernández Vacas
Seit einigen Monaten verschwinden daher die Tiere von den Dächern vieler Kirchen. So hat die Stadt Soria zwei Nester von Sakralbauten entfernt. Die Regierung der Autonomen Region von Kastilien ermöglicht dies durch eine Sondererlaubnis.
Störche machen Probleme bei der Restauration
Der Verantwortliche für den Erhalt der Sakralbauten in Kastilien, Miguel Àngel Barbado, ist darüber hocherfreut. Vor der regionalen Presse beschwert er sich „über die gravierenden Problemen bei der Restauration“, die die Störche mit ihren Nestern anrichten. In allen elf Diözesen der Region seien schwere Schäden zu beobachten. In der Kirche San Eutropio in El Espinar hatte sich sogar eine Kolonie von 48 Nestern angesiedelt.
Es gibt ein Erbe der Natur
Auch hier gab es im September die Erlaubnis der Regierung, die Störche und ihre Nester zu entfernen. Dagegen protestieren die Tierschützer, da die Räumungsaktion genau zur Paarungszeit der Vögel ablief. Vor allem der spanische Ornithologie-Verband Sociedad Española de Ornitología ist wütend. „So wie es ein kulturelles Erbe gibt, so auch eins der Natur“ sagt Sprecher Nicolás López-Jiménez. Das stützt auch die europäische Richtlinie zur Biodiversität.
Wegen Klimawandel bleiben Störche in Spanien
In Spanien gibt es vor allem viele Weißstörche. Sie prägen das Bild vieler Städte wie etwa Salamanca oder Segovia. Und nicht nur in Kastilien, sondern auch in der Extremadura halten sich die Vögel mittlerweile das ganze Jahr über auf. Grund ist der Klimawandel, wodurch sie nicht mehr weiter in den Süden fliegen.
Weitere interessante Links:
Infos zu Spaniens